Bhopal-Opfer fordern Gerechtigkeit

Am 30. Jahrestag der Katastrophe von Bhopal haben Überlebende und Aktivisten eine strengere Bestrafung der Verantwortlichen und höhere Entschädigungen für die Opfer des größten Industrie-Unglücks der Neuzeit gefordert. Ihr Zorn richtet sich gegen den US-Chemiemulti Dow Chemicals, der die Muttergesellschaft des Fabrikeigners Union Carbide India übernommen hat.
“Wenn die Verantwortlichen für die dauerhafte Katastrophe ihre Verantwortung für das anhaltende Leid anerkennen und akzeptieren und sich ändern, dann ist es möglich, dass in diesem 4. Jahrzehnt die Katastrophe endet”, meint der Gründer der Bhopal Group for Information and Action Satinath Sarangi.
Fünf Jahre nach dem Unglück hatte sich Union Carbide mit dem indischen Staat auf eine Einmalzahlung von 470 Millionen Dollar verständigt.
“Die Augen haben so stark gebrannt, als ob jemand Chili hineingestreut hätte. Man konnte kaum atmen und Hände, Füße, alles brannte fürchterlich”, erinnert sich Opfer Sarjo Bai an den Unfall.
In der Nacht vom 2. auf 3. Dezember 1984 traten 40 Tonnen des hochgiftigen Gases Methylisocyanat aus. Mehr als 5.000 Menschen starben in den Stunden und Tagen nach dem Leck, über 20.000 seither an den Folgen des Unfalls.