Bleibt es dabei? Drei Jahre Jugendhaft nach Tugces Tod

Bleibt es dabei? Drei Jahre Jugendhaft nach Tugces Tod
Von Kirsten Ripper
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Der 18-jährige Sanel M. ist wegen Körperverletzung mit Todesfolge vom Landgericht Darmstadt zu drei Jahren Jugendhaft verurteilt worden. Er hatte die Studentin Tugce Albayrak vor einem McDonalds in Offenbach so schwer ins Gesicht geschlagen, dass sie stürzte und an den Folgen starb. Der Anwalt des Angeklagten hat inzwischen angekündigt, sein Mandant wolle Berufung gegen das Urteil einlegen.

Der Tod der 22-jährigen Lehramtsstudentin hatte viel Aufsehen erregt, weil sie im November 2014 zwei junge Mädchen auf der Toilette des Schnellrestaurants gegen Belästigungen verteidigen wollte. Das hatten vor allem Tugces Freundinnen ausgesagt. Richter Aßling erklärte an diesem Dienstag in Darmstadt, Sanel M. sei “kein Killer oder Totschläger”, aber kein Urteil könne den Verlust durch Tudges Tod ausgleichen. Sein Strafmaß lag unter dem von der Staatsanwaltschaft geforderten.

Der Tod der jungen Frau und der Prozess waren für ihre Familie sehr hart. Tugces Eltern und andere Personen im Gericht weinten. Vater und Mutter Albayrak sind weiterhin arbeitsunfähig, ein Bruder hat sein Studium, ein anderer seine Ausbildung abgebrochen.

Auf Twitter ist eine Flut von Reaktionen zum Urteil zu lesen.

Die Verteidigung möchte nicht so recht Stellung nehmen. Sie wollen nicht Teil des Medienhypes werden, den sie verurteilen. #Tugce

— Wiebke Ramm (@WiebkeRamm) 16. Juni 2015

Vor Gericht: Fast-Schlägerei zwischen besten Freund von #Sanel M. und Opa von #Tugcehttp://t.co/BaMCkr2Vrmpic.twitter.com/Fko0AZAQ2Z

— Fuldaer Zeitung (@fuldaerzeitung) 16. Juni 2015

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