Drei Monate vor den geplanten Wahlen hat Myanmars Regierungspartei eine ihrer Schlüsselfiguren demontiert. Parlamentspräsident Shwe Mann sei nicht
Drei Monate vor den geplanten Wahlen hat Myanmars Regierungspartei eine ihrer Schlüsselfiguren
demontiert. Parlamentspräsident Shwe Mann sei nicht mehr Chef der Partei USDP, berichteten lokale Zeitungen am Donnerstag übereinstimmend.
Shwe Mann galt als der drittmächtigste Mann in Myanmar und steht nun offenbar unter Hausarrest. Die Parteizentrale wurde Mittwochabend von Sicherheitskräften umstellt. Präsident Thein Sein teilte mit, es gebe keinen Grund zur Unruhe.
Die Regierungspartei wurde von der ehemaligen Militärjunta gegründet. Shwe Mann, Myanmars Präsident sowie andere Regierungsfunktionäre sind ehemalige Generäle, die 2011 ihre Uniformen ablegten.
Seinen alten Zirkeln war Shwe Mann zuletzt offenbar ein Dorn im Auge. Er hatte vor den Wahlen eine informelle Allianz mit der oppositionellen Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geschlossen die nicht als Präsidentin kandidieren darf, selbst Ambitionen auf das Präsidentenamt bekundet und sich für eine weiter verringerte Rolle des Militärs im Parlament ausgesprochen.
Anfang November sollen in Myanmar die ersten Wahlen seit Ende der Militärdiktatur 2011 stattfinden, sie gelten als Bewährungsprobe für die Demokratisierung des Landes. Derzeit sind nach der Verfassung des Landes etwa ein Viertel der Parlamentssitze für Militärangehörige reserviert.