Intervention in Syrien: Bombardiert Russland Rebellen oder die IS-Miliz?

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Von Euronews
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Russland hat erstmals in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte, dass Kampfjets am Mittwoch Ziele

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Russland hat erstmals in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte, dass Kampfjets am Mittwoch Ziele bombardierten. Der Militäreinsatz gelte dem Kampf gegen die IS-Miliz, hieß es.

Der Kreml ist einer der letzten Verbündeten des Assad-Regimes. Am Mittwoch erklärte die russische Regierung, dass Syriens Präsident offiziell um Unterstützung geben habe. Der Westen befürchtet, dass sich der Einsatz gegen gemäßigte, vom Westen unterstützte Rebellen richten könnte. Sie rücken vor allem im Norden Syriens vor und setzten den syrischen Machthaber zunehmend unter Druck.

Das Assad-treue syrische Staatsfernsehen berichtete von insgesamt sieben russischen Angriffen bei Homs und Hama. In Homs seien Munitions- und Treibstoffdepots der Extremistengruppe getroffen worden. In der Region von Latakia hätten syrische Kampfjets Luftschläge ausgeführt, hieß es. Russland gab selbst an, mit 20 Luftschlägen, acht Stellungen der IS-Kämpfer getroffen zu haben.

Sowohl die USA als auch Rebellen vor Ort meldeten jedoch, dass bei den Angriffen Stellungen der vom Westen unterstützten Rebellen getroffen worden sein. Nach Angaben der syrischen Opposition im Exil wurden bei den Bombardierungen 36 Zivilisten getötet. Khaled Khoja, Präsident der syrischen Nationalen Koalition, einer Exil-Regierung Syriens, erklärte dass keines der getroffenen Gebiete in den Händen von IS-Kämpfern gewesen sei: “All diese Viertel kämpften vor einem Jahr dort gegen die IS-Miliz und andere Extremistengruppen. Sie eroberten das Gebiet. Die Toten sind leider alles Zivilisten, darunter auch ein Mann der der syrischen Bürgerwehr sowie fünf Kinder”.

“Es scheint, dass sie in Gegenden waren, wo vermutlich keine IS-Kräfte waren”, erklärte auch der US-amerikanische Verteidigungsministerium Ashton Carter.

Moskau wies die Anschuldigungen zurück. Ein Video des russischen Verteidigungsministeriums soll Luftangriffe der russischen Armee in Syrien zeigen. Es sei unter anderem ein Kommando-Zentrum der IS-Miliz getroffen worden.

In einem Video äußert sich der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier besorgt über den Einsatz Russlands in Syrien. Es gebe keine “belastbaren Hinweise über Ziele und Methoden” der von Moskau ausgeführten Luftschläge.

AM #Steinmeier: Die Nachrichten über russische Luftschläge verringern meine Sorgen über die Lage in #Syrien nicht.
https://t.co/LXYD5iuVOn

— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) September 30, 2015

#Steinmeier: Die Nachrichten über russische Luftschläge verringern meine Sorgen über die Lage in #Syrien nicht. 1/4 pic.twitter.com/sFmIc36D60

— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) September 30, 2015

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