Buchmesse Frankfurt: Iran bleibt wegen Salman Rushdie weg

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Von Euronews
Buchmesse Frankfurt: Iran bleibt wegen Salman Rushdie weg

Der indisch-britische Autor Salman Rushdie hat zum Auftakt der Buchmesse in Frankfurt zum weltweiten Kampf für die Meinungsfreiheit aufgerufen. Diese sei sowohl von religiöser Intoleranz als auch von falsch verstandenem Liberalismus bedroht. “Die Freiheit des Wortes ist ein universelles Recht der Menschheit. Ohne diese Freiheit muss jede andere Freiheit scheitern”, sagte Rushdie

Ein aufgeklärter, ein liberaler Islam ist möglich.

Die Einladung Rushdies verärgerte den Iran. Das Land hält den Autor für antiislamisch und belegte ihn 1989 mit einer Fatwa, die seinen Tod fordert. Aus Protest gegen Rushdies Anwesenheit sagte der Iran seine Teilnahme an der Messe ab, das Resultat: ein iranischer Buchmessestand vollkommen ohne Bücher. Einige iranische Verleger und Autoren sind allerdings trotz der staatlichen Absage nach Frankfurt gekommen.

Ehrengast ist in diesem Jahr Indonesien, dessen Stand von hohen Laternen umgeben ist. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sagte, Indonesiens Geschichte nähre die Hoffnung, “dass die demokratischen Kräfte auch weiterhin stärker sind als die Kräfte des islamischen Fundamentalismus”. Indonesien – das größte muslimische Land der Welt – beweise, “dass ein aufgeklärter, ein liberaler Islam möglich ist.”

Neben dem Islam und religiösem Extremismus ist auch die Flüchtlingskrise in Europa eines der beherrschenden Themen der 67. Buchmesse. Insgesamt sind mehr als 7000 Aussteller in Frankfurt, sie kommen aus über 100 Ländern. Bis Sonntag werden gut 300.000 Besucher erwartet. Die Messe hier ist die größte ihrer Art weltweit.

Website der Buchmesse
Beitrag zu Irans Kritik auf The Iran Project