Wähler in der zentralafrikanischen Republik Kongo haben am Sonntag über eine umstrittene Verfassungsreform abgestimmt, die Präsident Denis Sassou
Wähler in der zentralafrikanischen Republik Kongo haben am Sonntag über eine umstrittene Verfassungsreform abgestimmt, die Präsident Denis Sassou Nguesso eine dritte Amtszeit ermöglichen soll. Erste offizielle Ergebnisse der Befragung sind für Montag angekündigt.
Der 72-jährige regiert das ölreiche Land schon seit 1979, mit Ausnahme einer fünfjährigen Unterbrechung in den 90ern. Kommendes Jahr will sich Nguesso nun für weitere sieben Amtsjahre wählen lassen. Dafür allerdings müsste die geltende Altersobergrenze für Präsidenten und die Beschränkung auf zwei Amtszeiten aufgehoben werden.
Die Sicherheitskräfte setzten am Sonntag ein Demonstrationsverbot durch, laut Beobachter war die Wahlbeteiligung eher gering.
Oppositionspolitiker hatten zu einer Kampagne des zivilen Widerstands gegen die angestrebte Reform,aufgerufen, forderten ihre Anhänger zuletzt aber auf, friedlich zu bleiben. Bei den seit Wochen anhaltenden Protesten waren allein in den vergangenen Tagen vier Menschen ums Leben gekommen.
“Alles läuft doch ganz gut”, meinte am Sonntag ein Mann. “Aber wenn jemand nicht wählen will, dann kommt er halt nicht. Wer wählen will, kommt.”
“Wählen ist eine bürgerliche Pflicht”, sagte ein Anderer. “Aber mit allem was hier passiert, würde ich diesen Abstimmungszettel nicht mal anfassen, wenn sie mir Millionen dafür bezahlen würden.”