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Schweiz: Biodiversitätsinitiatve klar gescheitert

DATEI - Ein Plakat für die Nein-Kampagne vor dem Referendum über die Artenvielfalt, das am 22. September stattfinden soll, ist auf einem Feld in Höchstetten, Schweiz, am Freitag, 23. August 2024, zu sehen.
DATEI - Ein Plakat für die Nein-Kampagne vor dem Referendum über die Artenvielfalt, das am 22. September stattfinden soll, ist auf einem Feld in Höchstetten, Schweiz, am Freitag, 23. August 2024, zu sehen. Copyright Peter Schneider/' KEYSTONE / PETER SCHNEIDER
Copyright Peter Schneider/' KEYSTONE / PETER SCHNEIDER
Von Euronews mit AP
Zuerst veröffentlicht am
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Umweltschützer forderten strengere Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Schweiz, doch viele fanden, dass dies zu teuer ist.

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Die Biodiversitäts-Initiative ist klar gescheitert. Der SRG-Hochrechnung vom Institut gfs.bern zufolge lehnen 63 Prozent der Bevölkerung die Initiative ab. In keinem einzigen der 26 Kantonen gab es eine Mehrheit für die Initiative.

Umweltbewusste Wähler hatte einen besseren Schutz der Artenvielfalt gefordert. Doch der Schweizer Bundesrat und das Parlament argumentierten, dass dies zu teuer sei. Die Schweizer Stimmbürger waren auch dieser Auffassung.

Die Schweiz ist für ihre unberührten Seen und majestätischen Alpengipfel bekannt.

Die Initiative hatte unter anderem zum Ziel, dass es mehr von Menschen unberührte Grünflächen geben würde. Für Landwirte eine nicht allzu überzeugende Perspektive.

Diese Entwicklung zeichnete sich bereits ab, als eine Umfrage des gfs.bern, die am 11. September veröffentlicht wurde, ergab, dass die Zustimmung Anfang September auf 46% gefallen war, gegenüber 51% in einer früheren Umfrage Mitte August.

Die schweizer Regierung sagte bereits, dass der Plan zu kostspielig sei; 630 Millionen Euro werden bereits jedes Jahr für den Schutz der biologischen Vielfalt ausgegeben, und sie befürchten, dass die wirtschaftliche Entwicklung darunter leiden würde.

Zu teuer und umständlich

Die Verabschiedung der Initiative würde mindestens weitere 420 Millionen Euro kosten, so der Bundesrat. Die Initiative würde zum Beispiel auch den Bau neuer Bahnschinen durch geschützte Grünflächen verbieten - selbst wenn diese Wiese stillgelegt und an anderer Stelle bebaut wird, heißt es.

"Die Annahme der Biodiversitätsinitiative würde die (nachhaltige) Energie- und Nahrungsmittelproduktion stark einschränken, die touristische Nutzung von Wäldern und ländlichen Gebieten einschränken und das Bauen verteuern", argumentiert die Nein-Kampagne auf ihrer Website. "JA zur Biodiversität, aber NEIN zur Initiative für extreme Biodiversität".

Befürworter verweisen auf Bedrohung von Wildtieren

Die Befürworter verweisen dagegen auf die schwindenden natürlichen Ressourcen in der Schweiz und die Bedrohung von Bienen, Fröschen, Vögeln, Elchen und anderen Wildtieren. Sie argumentieren, dass geschützte Grünflächen "das wichtigste Kapital für den Tourismus" seien und mehr von ihnen die lokale Wirtschaft unterstützen würden.

"Unberührte Natur garantiert die Reinheit der Luft, das Trinkwasser, die Bestäubung, die Fruchtbarkeit des Bodens und unsere Lebensmittelversorgung", so ein Komitee, das die Idee unterstützt.

"In der Schweiz leidet die Artenvielfalt. Ein Drittel aller Pflanzen- und Tierarten ist bedroht oder bereits verschwunden."

Die Schweiz gehört zu den vier Ländern mit der höchsten Rate an bedrohten Arten

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat einen Blick auf die Bedrohung der Pflanzen- und Tierwelt geworfen. Die Schweiz gehört zu den vier Ländern mit der höchsten Rate an bedrohten Arten.

Die Abstimmung ist Teil der jüngsten Schweizer Volksabstimmungen, die viermal im Jahr stattfinden, um den Wählern ein direktes Mitspracherecht bei der Politikgestaltung in dem Land mit rund neun Millionen Einwohnern zu geben.

Das einzige andere landesweite Thema, das dieses Mal zur Debatte stand, ist eine von der Regierung unterstützte Rentenreform, die ebenfalls deutlich abgelehnt wurde.

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