In der Republik Moldau findet am Sonntag sowohl ein Referendum über den EU-Beitritt als auch die Präsidentschaftswahl statt. Die Regierung wirft Russland Einmischung vor.
Am Sonntag stehen in der Republik Moldau sowohl die Präsidentschaftswahl als auch ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft an.
Rund 5,6 Millionen Stimmzettel wurden gedruckt und verteilt, erstmals auch in den Sprachen ethnischer Minderheiten.
Das Referendum soll klären, ob der EU-Beitritt zum Verfassungsziel wird.
Russischer Einfluss auf die Wahlen
Eine Mehrheit der Parteien unterstützt ein "Ja", doch russische Einflussnahme sorgt für Spannungen. Die moldauische Regierung wirft Moskau vor, den Wahlprozess zu stören.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Cristina Gherasimov sagte gegenüber Euronews: "Wir sehen eine groß angelegte Operation, bei der russisches Geld in unsere Politik fließt und lokale Stellvertreter eingesetzt werden, um die Lage zu destabilisieren." Zudem gebe es eine starke Desinformationskampagne gegen die EU.
Ein "Ja" könnte die Spannungen mit der abtrünnigen Region Transnistrien verschärfen, die von prorussischen Separatisten kontrolliert wird.
Auch bei der Präsidentschaftswahl gilt die proeuropäische Amtsinhaberin Maia Sandu als Favoritin. Gherasimov betonte, dass trotz der Spannungen im Land Stabilität herrsche: "Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist es uns gelungen, die Lage ruhig zu halten."
Moldawien steht damit vor einer richtungsweisenden Wahl zwischen proeuropäischer Integration und russischem Einfluss.