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"Selfies" mit Patienten in der Notaufnahme: Pflegepersonal in Aachen verurteilt

"Selfies" mit Patienten in der Notaufnahme: Pflegepersonal in Aachen verurteilt
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Von Cornelia Trefflich
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Vier Krankenpfleger und eine Krankenschwester sind heute vor dem Landgericht Aachen in Nordrhein-Westfalen zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt

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Vier Krankenpfleger und eine Krankenschwester sind heute vor dem Landgericht Aachen in Nordrhein-Westfalen zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt worden.

Ihnen wurde vorgeworfen, im Zeitraum zwischen Herbst 2013 und Sommer 2014 während ihres Dienstes entwürdigende Fotos mit hilflosen Patienten gemacht zu haben. Während ihrer Tätigkeit in der Notfallambulanz der Aachener Uniklinik hätten sie sich zu ihnen ins Bett gelegt, und abwechselnd Bilder und ein Video aufgenommen. Später, so schreibt der WDR, hätten sie die Fotos über den Instant-Messaging-Dienst “WhatsApp” in einer Gruppe mit Kollegen geteilt.

Insgesamt seien ihren “Selfies“neun Patienten zum Opfer gefallen. So sollen die jungen Männer einen der Betroffenen mit einem Stift auf der Brust bemalt haben, einen anderen sollen sie mit Creme im Gesicht verziert haben. Bei den Opfern handelte es sich um ingesamt neun Männer und Frauen, die in wehrlosem Zustand in der Notaufnahme aufgenommen worden waren.

Aachener Uniklinik: Patienten erst angemalt, dann Selfies geschossen https://t.co/88INXbgvDR pic.twitter.com/fPe203NXCU

— DIE WELT (@welt) January 15, 2016

Die Staatsawaltschaft hatte Haftstrafen auf Bewährung bzw. Geldstrafen für die inzwischen entlassenen Pfleger gefordert. Sie hätten das Vertrauen der Patienten stark erschüttert.

Nach Angaben des WDR hätten die drei Hauptangeklagten Bewährungsstrafen von bis zu acht Monaten erhalten. Zusätzlich müssten sie bis zu 2000 Euro zahlen. Die beiden anderen müssten ebenfalls bis zu 4200 Euro zahlen.

Alle Angeklagten hatten ein Geständnis abgelegt. Zwei hatten zugegeben, Fotos mit ihren Patienten gemacht zu haben, bestärkten aber, dass es sich um den Wunsch des Patienten gehandelt habe. Zwei andere entschuldigten sich für die Fotos, die spontan entstanden seien.

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