Die Zeitumstellung auf Winterzeit belastet Herz, Schlaf und Immunsystem. Ein gestörter Biorhythmus wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus. Euronews hat zusammengefasst, wie schlimm die Auswirkungen wirklich sind.
Wenn in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober die Uhren eine Stunde zurückgestellt werden, dann leidet bei vielen das Immunsystem.
Für den Körper ist die Umstellung eine deutliche Belastung. Der Biorhythmus muss sich neu einstellen. "Es ist ein kleiner Jetlag von einer Stunde", sagt Schlafexperte Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum, gegenüber der Rheinischen Post.
Im Gegensatz zu einem Urlaub in einer anderen Zeitzone kann der Körper sich allerdings nicht langsam an die Umstellung gewöhnen. Der Alltag in Job und Schule läuft unverändert weiter. Was folgt, sind häufig Schlafstörungen.
Schlaf erfüllt für den Körper eine wichtige Funktion. Wichtige Erlebnisse des Tages werden in der Nacht verarbeitet. Auch das Immunsystem regeneriert sich im Schlaf. Fehlender oder gestörter Schlaf schwächt daher langfristig die Abwehrkräfte.
Herzbeschwerden steigen
Für den Körper ist die Umstellung auf Winterzeit leichter. Doch bei der Zeitumstellung auf Sommerzeit im Frühjahr zeichnet sich ein anderes Bild ab: In den ersten drei Tagen nachdem die Uhren vorgestellt wurden, werden 25 Prozent mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert als üblich. Das zeigt eine Langzeitbeobachtung der Krankenkasse DAK.
Vorübergehende Herz-Kreislaufprobleme entstehen durch die psychische und körperliche Belastung, die mit Schlafstörungen einhergeht. Eine Analyse aus den USA zeigt: Am Montag nach der Sommerzeitumstellung treten 24 Prozent mehr Herzinfarkte auf als sonst.
Schichtarbeit: Sterberisiko steigt
Wie ungesund eine dauerhafte Verschiebung des Schlaf-Wach-Rhythmus sein kann, zeigt das Beispiel Schichtarbeit. Bei häufigen Schichtwechseln wird der Biorhythmus massiv gestört.
Für eine groß angelegte US-amerikanische Studie wurden mehr als 70.000 Krankenpfleger befragt. Das Ergebnis: Wer über fünf Jahre im Schichtdienst arbeitete, hatte ein um elf Prozent höheres Sterberisiko. Krankenpfleger, die noch länger im Schichtdienst arbeiteten, hatten ein noch höheres Risiko.
Gegen die innere Uhr
Der Mensch verfügt über eine innere Uhr, die sich am Tageslicht orientiert. Möglich machen das Hormone. Bei Dunkelheit schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus. Bei Helligkeit wird die Melatoninproduktion gehemmt. Stattdessen steigt der Cortisolspiegel. Der Körper wird wach.
Bei der Umstellung auf die Winterzeit wird es morgens früher hell und abends früher dunkel. Deswegen fällt die Zeitumstellung im Herbst vielen Menschen leichter. Sie passt besser zum natürlichen Schlaf- und Wachrhythmus.