Fünf Jahre nach Mubarak: Keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft

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Hier, auf dem Tahrir-Platz in Kairo begannen am 25. Januar 2011 die Proteste, die zwei Wochen später zum Sturz des damaligen ägyptischen Präsidenten

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Hier, auf dem Tahrir-Platz in Kairo begannen am 25. Januar 2011 die Proteste, die zwei Wochen später zum Sturz des damaligen ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak führten. Mubarak hatte die Geschicke des Landes mehr als drei Jahrzehnte bestimmt.

Das Jahr 2011 war mit großen Hoffnungen auf eine bessere Zukunft verbunden. Doch was hat sich seitdem verändert?

Für den fünfjährigen Jahrestag der Aufstände sind keine Feierlichkeiten vorgesehen. Versammlungen und Demonstrationen wurden im Vorfeld verboten. Viele Polizisten, Einsatzfahrzeuge sind im Einsatz und sollen das Risiko eines möglichen Anschlags verringern.

Nur wenige Menschenrechtsaktivisten sind bereit, mit den Medien zu sprechen:

“Ich hätte nie gedacht, dass wir an diesen Punkt kommen. Hatten wir vor der Revolution nur ein Prozent Freiheit oder wirtschaftlicher Macht, jetzt haben wir davon nichts mehr. Das liegt am derzeitigen Regime, nicht an der Revolution.” sagt die Aktivistin Dolly Bassiouny.

Nach Massenprotesten im Sommer 2013 wurde Präsident Mohammed Mursi durch einen Militärputsch abgesetzt und verhaftet. Das ebnete den Weg zum Aufstieg des Armeechefs Abdel Fattah al-Sissi.

Zu diesem Zeitpunkt begann auch die rücksichtslose und blutige Unterdrückung der Muslimbruderschaft und ihrer Anhänger. Mehr als 600 Menschen wurden dabei getötet. Eine Welle von Verhaftungen begann, die auch vor der ägyptischen Linken und anderen oppositionellen Gruppen nicht halt machte.

Am Vorabend des 25. Januars sprach der ägyptische Präsident Al-Sissi zu seinen Anhängern:
“Das heutige Ägypten ist nicht mehr das von gestern. Zusammen gestalten wir einen modernen, entwickelten Staat, der die Werte der Demokratie und Freiheit aufrechterhält.”

Besonders in den vergangenen Wochen haben die Behörden hart durchgegriffen. Menschrechtsaktivisten und Mitglieder verbotener Gruppierungen, wie der Muslimbrüderschaft, wurden verhaftet. Hausdurchsuchungen sind an der Tagesordnung: Erst vor einigen Tagen führten die Behörden eine Razzia beim bekannten Kairoer Verlagshaus Merit durch.

Merit Verleger Mohamed Hashem sagt:
“Wir werden unseren Teil dazu beitragen. Wir werden nicht aufhören, den Traum von der Freiheit unseres Volkes gegen jegliche Art von Unterdrückung und Diskriminierung zu verfolgen. Wir werden uns weiterhin dafür aussprechen, dass es keinen Sinn hat, Menschen und ihre Freiheiten für religiöse, nationale oder politische Interessen zu unterdrücken.”

Politische Ernüchterung hat das von der Armee geführte Ägypten ergriffen. Die Wirtschaft stagniert, die Touristen bleiben aus und soziale Spannungen werden immer offensichtlicher. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Ägypten scheinen sich nicht zu erfüllen.

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