Gelbfieber-Ausbruch in Angola

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Von Euronews mit süddeutsche
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In Luanda sind seit Anfang des Jahres Hunderte Menschen an Gelbfieber erkrankt. Jetzt wird der Impfstoff knapp – und die WHO fürchtet eine

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In Luanda sind seit Anfang des Jahres Hunderte Menschen an Gelbfieber erkrankt. Jetzt wird der Impfstoff knapp – und die WHO fürchtet eine Ausbreitung nach Asien. Gesundheitsminister Luis Sambo meldete 225 Tote und geschätzte 1600 Infektionen; die Krankheit ist inzwischen in 16 von 18 angolanischen Provinzen dokumentiert. Die wirklichen Zahlen könnten zehnmal höher liegen, sagen Experten. Die WHO hat zwar Anfang Februar eine Impfaktion begonnen und ein Großteil der acht Millionen Menschen in Luanda ist geimpft worden. Doch das Virus hat sich bereits auf andere Teile Angolas ausgedehnt und die internationale Notfallreserve von sechs Millionen Impfstoffdosen ist aufgebraucht.

Gelbfieber wird von Mücken übertragen, Infizierte leiden häufig unter Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit. Nach ein paar Tagen klingen die Symptome in der Regel ab, doch bei etwa 15 Prozent ist das nur der Auftakt für eine zweite, schlimmere Phase. Das Fieber kommt zurück, dann die Übelkeit. Überschwemmt mit Viren schafft es die Leber nicht mehr, den gelben Farbstoff Bilirubin, ein Abbauprodukt des Hämoglobins, auszuscheiden. Die Augen färben sich gelb, dann die Haut. Die Patienten beginnen häufig aus Augen, Mund und Nase zu bluten. Jeder Zweite, der diese toxische Phase erlebt, stirbt. Ein Heilmittel gibt es nicht.

Die meisten Menschen infizieren sich in oder nahe dem Dschungel, denn der Erreger kommt vor allem in Affen vor. Doch wenn das Virus in eine Stadt gelangt, übertragen die Mücken die Krankheit von einem Menschen auf den nächsten. Darum führt häufig schon ein einziger Gelbfieberfall in einer Stadt zum Seuchenalarm. Entsprechend schnell hat die WHO reagiert. In Fußballstadien und auf Märkten sind in den vergangenen Wochen Millionen Menschen geimpft worden. Am Montag ist WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Angola gelandet, um sich ein Bild von der Situation zu machen und den Präsidenten zu treffen. Reisende haben das Virus außerdem nach Kenia, Mauretanien, China und in die Demokratische Republik Kongo getragen.

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