In Deutschland sorgt die geplante Trauerfeier für einen Jugendlichen für Aufsehen.
In Deutschland sorgt die geplante Trauerfeier für einen Jugendlichen für Aufsehen. Der Grund: Der 17-Jährige hatte sich der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und ist schließlich in Syrien oder im Irak ums Leben gekommen. An diesem Freitag soll in einer evangelischen Kirche in Hamburg mit einem christlich-muslimischen Trauergottesdienst an ihn erinnert werden.
Der zuständige Pastor Sieghard Wilm sagte der dpa: “Ich bin schon öfter kritisch angegangen worden, wie ein Pastor eine Trauerfeier für einen Terroristen machen könne”. Er habe aber auch Zuspruch erhalten.
Der in Kamerun geborene Florent, in der salafistischen Szene “Bilal” genannt, kam als Kleinkind nach Deutschland. Er stammte nach Angaben des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz aus einer christlichen Familie, konvertierte aber mit 14 Jahren zum Islam und radikalisierte sich.
17-jähriger IS-Kämpfer aus Hamburg –
— N24 (@N24) 26. Mai 2016
Selbst tot sorgt Bilal noch für Hass https://t.co/MvnPCsD0Pd
Im Frühjahr 2015 reiste er nach Syrien, auch im Irak soll er gewesen sein. Wo und unter welchen Umständen er ums Leben kam, ist unklar. Bis heute wurde seine Leiche nicht gefunden. Nach Angaben des Verfassungsschutzes mutmaßt ein Teil der salafistischen Szene, dass der IS selbst “Bilal” umbrachte.
Demnach hatte Florent kurz vor seinem Tod noch seine Glaubensbrüder davor gewarnt, für den IS in den Krieg zu ziehen. “Die schicken die Brüder einfach in den Tod”, sagte der 17-Jährige in einer Audiobotschaft.