Nach dem Brexit: Machtkampf bei Labour

Der nach dem Brexit-Referendum unter Druck geratene Labourchef Jeremy Corbyn hat einen seiner schärfsten Kritiker aus dem Schattenkabinett im britischen Parlament geworfen. Hilary Benn, bisher Schattenaußenminister, hatte öffentlich bezweifelt, dass der Parteilinke Corbyn mögliche Neuwahlen in den kommenden Monaten gewinnen könne. Benn, einer der angesehensten Labourabgeordneten, hatte Corbyn außerdem Führungsschwäche und mangelnde Unterstützung für Labours Remain-Kampagne vorgeworfen.
Hilary Benn: 'Jeremy Corbyn is not a leader' #Marrhttps://t.co/4LP5RrVxrwpic.twitter.com/9k16ojGDSa
— The Telegraph (@Telegraph) 26. Juni 2016
Aus Protest gegen die Absetzung Benns ist Schatten-Gesundheitsministerin Heidi Alexander zurückgetreten.
It is with a heavy heart that I have this morning resigned from the Shadow Cabinet. pic.twitter.com/amBRk30RtR
— Heidi Alexander (@heidi_mp) 26. Juni 2016
Ihr folgten fünf weitere Kollegen. Die britische BBC erwartet einen Dominoeffekt. Die Hälfte des Schattenkabinetts könnte Corbyn den Rücken kehren, hieß es. Corbyn war im vergangenen Herbst in einer Urwahl überraschend an die Parteispitze gewählt worden. In der Fraktion hat er nur wenig Unterstützung. Am Montagabend berät die Labour-Fraktion über ein Misstrauensvotum gegen Corbyn.