Streit um FARC-Friedensvertrag: Papst Franziskus empfängt Santos und Uribe

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Von Euronews
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Papst Franziskus hat den kolumbianischen Präsidenten Santos und dessen Widersacher Uribe empfangen. Die Opposition ist weiter gegen den Friedensvertrag.

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Papst Franziskus hat den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos und dessen Amtsvorgänger und Widersacher Álvaro Uribe empfangen. Bei dem Treffen auf Einladung des Vatikan ging es zunächst in Einzelgesprächen und dann gemeinsam um den Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla.

“Wir brauchen Ihre Hilfe”, sagte Santos laut italienischen Medien dem aus Argentinien stammenden Papst. Als Gastgeschenk brachte Santos einen aus einer Patronenhülse gefertigten Kugelschreiber mit, wie er auch zur Unterzeichnung des Friedensvertrages benutzt wurde.

Nach dem Referendum, das auch am Wiederstand der Opposition gescheitert war, hat das kolumbianische Parlament inzwischen einen nachgebesserten Vertrag mehrheitlich ratifiziert. Die Opposition unter Uribe lehnt ihn aber weiterhin ab. Uribe fordert unter anderem härtere Gefängnisstrafen und weniger politische Mitspracherechte für FARC-Verantwortliche. Zudem gibt es Meldungen, wonach nun die Rebellengruppe ELN verstärkt Schutzgeld erpresst und Anschläge verübt.

Santos und Uribe stimmten darin überein, dass ein Frieden von allen Seiten mitgetragen werden müsse. Franziskus forderte die beiden Politiker laut dem Vatikan zu einem “ehrlichen Dialog unter allen Akteuren der kolumbianischen Gesellschaft” auf.

Für die Friedensbemühungen hat Santos am 10. Dezember in Oslo den Friedensnobelpreis verliehen bekommen.

Der jahrzehntelange Konflikt zwischen staatlichen Sicherheitskräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs hat in Kolumbien bereits mehr als 220.000 Menschenleben gekostet.

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