Ermittler: Assad persönlich für Chemiewaffeneinsätze verantwortlich

Ermittler: Assad persönlich für Chemiewaffeneinsätze verantwortlich
Von Euronews

Das geht aus einem Bericht der unabhängigen "Organisation für das Verbot chemischer Waffen" hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Eine Gruppe internationaler Ermittler hat erstmals den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad persönlich für den Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkrieg verantwortlich gemacht. Das geht aus einem Bericht der unabhängigen “Organisation für das Verbot chemischer Waffen” hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Ein syrischer Regierungsvertreter erklärte, das Land habe niemals Chemiewaffen eingesetzt.

Die OPCW und die Vereinten Nationen hatten bereits im Oktober mindestens drei Chemiewaffeneinsätze syrischer Regierungstruppen festgestellt, ohne damals direkt Verantwortliche zu nennen.

Operation “Schutzschild Euphrat”

In Nordsyrien kommt es weiter zu schweren Kämpfen zwischen der türkischen Armee und der Terrormiliz Islamischer Staat. Unterstützt von türkischen Luftschlägen gingen verbündete syrische Rebellen in der Region um die Stadt Al-Bab gegen Dschihadisten vor. Im Rahmen der Operation “Schutzschild Euphrat” zur Vertreibung der IS-Miliz von der syrisch-türkischen Grenze seien bislang über 1600 “gegenerische Kämpfer” getötet worden, berichtete die Zeitung Hürriyet unter Berufung auf Militärkreise. Fast 1300 der Getöteten seien demnach IS-Dschihadisten gewesen. 306 weitere Getötete seien Mitglieder der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder der kurdischen Volksbefreiungseinheiten gewesen.

Innerhalb der vergangenen drei Tage sollen bei den Kämpfen um Al-Bab auch Dutzende Zivilisten getötet worden sein.

Luftangriff bei Damaskus gegen Hisbollah gerichtet?

Wegen des mutmaßlichen Luftangriffs auf einen Militärflughafen bei Damaskus warf die syrische Regierung Israel die Unterstützung von Terrorgruppen vor. Dort waren in der Nacht zum Freitag nach Angaben der syrischen Regierung acht Raketen der israelischen Luftwaffe eingeschlagen. Die israelische Armee verweigerte einen Kommentar. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, der Luftangriff habe einer Waffenlieferung für die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gegolten.

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