Interessenkonflikt? Ex-Finanzminister Osborne wird Chefredakteur

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Von Euronews
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Der ehemalige britische Finanzminister George Osborne wird Chefredakteur der Londoner Tageszeitung Evening Standard.

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Der ehemalige britische Finanzminister George Osborne wird Chefredakteur der Londoner Tageszeitung Evening Standard. Das gab der Eigentümer des kostenlosen Traditionsblattes, Evgeny Lebedew, bekannt.

Osborne wurde als Finanzminister bis zum Brexit-Referendum als möglicher Nachfolger des damaligen Premierministers David Cameron gehandelt. Der 45-Jährige sitzt für die Konservativen im britischen Unterhaus und ist auch als Berater des Finanzinstituts Black Rock tätig.

Eine mögliche Interessenkollision war für Osborne auf Anfrage eines Reporters kein Thema:“Ich werde hart arbeiten, um den Evening Standard als fantastisches Medium zu bewahren. Er ist Pflichtlektüre für Nachrichten und Informationen in dieser aufregenden Zeit.”

Die Nachfrage, ob er Pressefreiheit garantieren könne, ließ Osborne unbeantwortet. Laut Medienberichten will Osborne im Durchschnitt vier Tage pro Woche als Chefredakteur arbeiten. Vor den Mitarbeitern des “Evening Standard” soll Osborne am Freitag gesagt haben, er “habe zwar ein Land geleitet, aber noch nie eine Zeitung”.

Eigentümer ist “stolz”

Evening-Standard-Eigentümer Evgeny Lebedew ist ein Sohn des russischen Oligarchen und früheren KGB-Agenten Alexander Lebedew. Lebedew erklärte via Twitter, er sei stolz auf einen Chefredakteur mit solcher Substanz. Osborne werde die Stellung und den Einfluss der Zeitung in London vergrößern. Der Politiker sei sozial-liberal und aus ökonomischer Sicht pragmatisch.

Ebenfalls über Twitter bekundeten viele Nutzer, sie hätten in Bezug auf Osbornes Nominierung zunächst an einen verfrühten Aprilscherz geglaubt.

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