Donbass - hinter den Headlines: Damit die Menschen nicht vergessen (werden)

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Von Euronews
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Der Krieg im Donbass im Osten der Ukraine ist hinter den anderen Schagzeilen in den Hintergrund gerückt. Nur ab und zu gibt noch Berichte, wenn der Konflikt wieder aufflammt, wenn Menschen getötet werden. Oder wenn Angela Merkel auf einer Pressekonferenz mit Wladimir Putin sagt, dass es gelte, das Abkommen von Minsk in die Tat umzusetzen.

Seit 2014 hat der Krieg im Donbass 200.000 Menschen in die Flucht getrieben, laut UN wurden 10.000 Menschen getötet – viele davon sind immer wieder Zivilisten. Die Menschen im Donbass haben lernen müssen, mit dem Krieg zu leben.

Projekte der Hoffnung

Damit diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten, darum kämpft die Journalistin und Fotografin Natalia Liubchenkova (32). In ihren Fotos und Videos erzählt sie die Geschichten der Leute im Donbass, wie die der 6 Jahre alten Nastya, die vor lauter Angst und Stress ihre Haare verloren hat. Aber vor allem die der Leute, die trotz allem vor Ort etwas schaffen wollen: Projekte der Hoffnung wie das von Yana, die aus Donezk geflüchtet ist und Ökotouristen in die malerischen Feldlandschaften des Donbass locken möchte. Oder das der starken Frauen, die Brot backen und an Bedürftige verteilen.

“Zeigen, wie nah der Konflikt ist”

Natalia Liubchenkova sagt: “Es war wichtig für mich, die Ausstellung nach Brüssel zu bringen, weil hier die wichtigen Entscheidungen in Europa getroffen werden. Ich möchte den Leuten zeigen, wie nah der Konflikt im Osten der Ukraine ist, wie er die Menschen betrifft, Menschen wie Dich und mich. Diese Leute haben es nicht verdient, so für ihr Leben kämpfen zu müssen. Der Konflikt hat ihr Leben für immer verändert.
Während der Konflikt weitergeht, Häuser zerstört und Menschen getötet werden, geht es in der Ausstellung um Hoffnung. Ich möchte diese Ukrainer zeigen, die talentiert, aktiv und tapfer sind. Sie finden die Kraft, nicht nur ihre Familien zu retten, aber auch neue kreative Projekte auf die Beine zu stellen und damit ihre Region zu verwandeln.”

Donbas: Beyond the headlines

Natalia Liubchenkova ist 1984 in Kiew in der Ukraine geboren. Sie hat einen Masterabschluss in Internationalem Nachrichtenjournalismus und eine Ausbildung als Fotoreporterin des Institute of Photography New York. Seit 2008 arbeitet Natalia Liubchenkova als TV-Journalistin. Seit 2011 lebt sie in Lyon und arbeitet beim internationalen Nachrichtensender euronews. Oft reist Natalia Liubchenkova in die Ukraine, ihren Fotoapparat hat sie immer dabei. Auf Instagram nennt sie sich cherrymind.

Die Ausstellung in Brüssel

Le Senghor, Chausee de Wavre 366, 1040 Etterbeek

18. Mai 2017 18:00 – 22:00 Vernissage
19. Mai 2017, Freitag 19:30 – 20:30
20. Mai 2017, Samstag 14:00 – 18:00
27. Mai 2017, Samstag 17:00 – 18:00
1. Juni 2017, Donnerstag 19:30 – 20:30
2. Juni 2017, Freitag 19:30 – 20:30
4. Juni 2017, Sonntag 18:00 – 22:00

Mehr im Internet Der vergessene Krieg im Donbass

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