Weisses Haus: gute Zeiten, schlechte Zeiten

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Von Euronews
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Trumps Twitterkrieg gegen ein TV-Moderatorenpaar eskaliert weiter

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Donald Trump beschimpft zwei Moderatoren mit rüden Worten, die beiden schlagen zurück. Mittendrin: ein Klatschblatt mit einer zwielichtigen Geschichte.

I heard poorly rated Morning_Joe</a> speaks badly of me (don't watch anymore). Then how come low I.Q. Crazy Mika, along with Psycho Joe, came..</p>— Donald J. Trump (realDonaldTrump) 29. Juni 2017

Die US-Moderatorin Mika Brzezinski hat sich gegen eine Beleidigung durch Präsident Donald Trump gewehrt und Zweifel an seiner Qualifikation für das Amt geäußert. «Er scheint ein fragiles, ungeduldiges, kindliches Ego zu haben, das wir wieder und wieder sehen konnten, besonders wenn es um Frauen geht», sagte sie in ihrer Show «Morning Joe», die sie gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Joe Scarborough im Sender MSNBC moderiert. Es sei alarmierend, dass der Präsident so schnell aus der Fassung gerate, fügte die 50-Jährige hinzu. «Das Weiße Haus behauptet, wir würden ihn angreifen», sagte Brzezinski. Das stimme nicht. «Wir berichten über seine Lügen. Wir sind verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt, wenn er Menschen schikaniert.»

Trump hatte am Donnerstag getwittert, Brzezinski habe ihn in seinem Anwesen in Mar-a-Lago unbedingt sehen wollen, obwohl sie nach einer Lifting-Operation im Gesicht stark geblutet habe. Er beschrieb sie als «verrückte Mika» mit niedrigem IQ, ihren Partner Scarborough nannte der Präsident einen «Psychopathen». Das löste einen Proteststurm aus. Auch eine Reihe prominenter republikanischer Politiker äußerte Unverständnis und Kritik.

…to Mar-a-Lago 3 nights in a row around New Year’s Eve, and insisted on joining me. She was bleeding badly from a face-lift. I said no!

— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 29. Juni 2017

Die beiden Moderatoren reagierten, das Paar bezichtigte Trump der Lüge. Es stimme nicht, dass Brzezinski wegen eines Face-Lifts geblutet habe. Sie habe lediglich «ein wenig Haut» unter ihrem Kinn straffen lassen, erklärte die Moderatorin. Scarborough und Brzezinski warfen Trump auch vor, dass er versucht habe, mit einer Geschichte über sie in einem Klatschblatt Druck aufzubauenb. «Ranghohe Mitarbeiter aus dem Weißen Haus haben uns davor gewarnt, dass der National Enquirer einen negativen Artikel über uns veröffentlichen wird, es sei denn, wir beknien den Präsidenten, dass er die Geschichte verhindert», erklärten sie in einem Gastbeitrag für die «Washington Post».

Der «National Enquirer» liegt in vielen Supermärkten an der Kasse aus und fällt immer wieder mit unwahren Geschichten auf. Die Redaktion des Magazins hatte sich im Wahlkampf früh hinter Trump gestellt. Der Verleger ist ein langjähriger Freund Trumps. Der Präsident reagierte mit einem tweet auf die Kritik der Moderatoren. Er habe die Sendung zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gesehen, schrieb er. Scarborough habe ihn angerufen, um den Artikel zu verhindern. «Ich habe nein gesagt.Schlechte Show.»

Watched low rated Morning_Joe</a> for first time in long time. FAKE NEWS. He called me to stop a National Enquirer article. I said no! Bad show</p>— Donald J. Trump (realDonaldTrump) 30. Juni 2017

Die Twittertirade sorgte auch am Freitag für Diskussionen und überlagerte in einigen Medien die Berichterstattung über das in Kraft getretene Einreiseverbot für Menschen aus sechs muslimisch geprägten Ländern. Die «New York Post» kommentierte die Ausfälle des Präsidenten mit den knappen Worten: «Hör’ auf. Hör’ einfach auf.»

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