Wer rettet künftig die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer?

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Von Euronews
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Wer rettet künftig die Flüchtlinge aus dem Mittelmeer? Die Küstenwache des nordafrikanischen Staates Libyen hat angekündigt, jetzt noch weiter draußen auf dem Meer nach Flüchtlingen zu suchen – wohl auf Druck der EU. Privaten Rettungsorganisationen drohen die Libyer. Mehrere Organisationen wollen deshalb vorerst keine Schiffe mehr aussenden – wegen des Risikos für die Retter, aber auch für die Migranten.

“Ein echtes Risiko ist, dass wir einen Aufruf von einem der selbsternannten libyschen Auffangzentren für Flüchtlinge erhalten, diese Menschen nach Libyen zurückzubringen”, so Gabriele Eminente, Direktor von Ärzte ohne Grenzen in Italien. “Das widerspricht internationalem Recht, denn offensichtlich ist Libyen kein sicherer Ort. Wir könnten dazu gezwungen werden, aber das wollen wir nicht.”

Unterdessen erwarten Retter, dass durch die neue Politik Libyens tatsächlich weniger Menschen nach Europa kommen könnten. Ein Sprecher der deutschen Hilfsorganisation Sea Eye, die ebenfalls ihre Rettungsmission eingestellt hat, sagte der Passauer Neuen Presse, es werde erfolgreich verhindert, dass Menschen aufs Wasser gehen und dort ertrinken. Dennoch sei das Vorgehen Libyens unrechtmäßig. Deutschlands Bundesregierung fordert, dass sich Libyen bei der Ausweitung seiner Aktivitäten im Mittelmeer an internationales Recht hält.

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