Nach den Anschlägen von Barcelona und Cambrils wächst die Kritik an den spanischen Sicherheitsbehörden.
Ein belgischer Fahnder informierte nach Angaben der katalanischen Regionalregierung schon vor einem Jahr einen dortigen Kollegen darüber, dass der Imam von Ripoll Kontakte zu islamistischen Terroristengruppen habe. Noch ist offen, warum die Spur nicht weiterverfolgt wurde.
Der Prediger soll nach den bisherigen Ermittlungen der Kopf der Gruppe sein, die mit ihren Anschlägen vor einer Woche fünfzehn Menschen tötete. Er kam bei der Vorbereitung der Anschläge ums Leben.
Ein Haftrichter ließ inzwischen einen zweiten Anschlagsverdächtigen wieder frei. Der junge Mann musste jedoch seinen Pass abgeben und darf Spanien nicht verlassen. Er hatte in ebendiesem Ripoll ein Internetcafé betrieben; dort sollen für den Imam Flugtickets gekauft worden sein.
Zwei weitere Verdächtige bleiben in Haft, bis zur eventuellen Eröffnung eines Verfahrens.
Die Einsatzkräfte hatten nach den Anschlägen sechs Mitglieder der zwölfköpfigen Gruppe erschossen. Zwei, darunter der Imam, waren bereits einen Tag vor den Attentaten bei der Explosion eines Hauses gestorben. Vier wurden festgenommen und vor wenigen Tagen zum nationalen Gerichtshof in Madrid überstellt.