Freude über Steudtners Heimkehr, doch was wird aus anderen in der Türkei Inhaftierten?

Freude über Steudtners Heimkehr, doch was wird aus anderen in der Türkei Inhaftierten?
Von Kirsten Ripper  mit REUTERS, DPA

Der Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner ist wieder in Berlin bei seiner Familie, doch Deniz Yücel und Mesale Tolu sitzen weiter in der Türkei im Gefängnis.

Der Menschenrechtsaktivist Peter Steudtner ist wieder zurück in Deutschland. Auf Wunsch der Familie wird die Freude des 45-jährigen IT-Experten, seine Lebensgefährtin und die beiden Kinder in Berlin wiederzusehen nicht gezeigt.

Zu verdanken hat Steudtner seine Freilassung offenbar auch der Vermittlung von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der sich schon im September auf Wunsch von Außenminister Sigmar Gabriel bei Präsident Recep Tayyip Erdogan für ihn eingesetzt hatte.

Vier Monate lang saß Steudtner in der Türkei im Gefängnis, bevor das Gericht in Istanbul den Haftbefehl aufhob und die Freilassung Steudtners und der zusammen mit ihm festgenommenen Aktivisten anordnete.

Wie schwer diese Zeit für ihn gewesen sein muss, merkt man Steudtner an.
Er sagte, er sei “Dankbar, dankbar für die vielen Leute, die auf juristische Weise für uns gekämpft haben. die auf diplomatischer Ebene für uns gekämpft haben und die uns einfach in Solidarität begleitet haben.”

Der deutsche Außenminister Gabriel sprach von einem Zeichen der Entspannung im Verhältnis zur Türkei. Beobachter gehen allerdings nicht davon aus, dass Steudtners Freilassung als Hoffnung auf die rasche Freilassung der in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu gewertet werden kann.

Auch der Vorsitzenden von Amnesty International in der Türkei, Taner Kilic, ist weiterhin in Haft.


Viele Politiker twittern ihre Erleichterung, wollen aber auch die anderen in der Türkei Inhaftierten nicht unerwähnt lassen.




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