Ministerpräsident Mariano Rajoy muss sich auf eine große Niederlage bei Kataloniens Parlamentswahl einstellen.
Der katalanische Wahlkampf ist zu Ende. Doch die Zukunft der Region bleibt ungewiss. Letzten Umfragen zufolge liegen die Befürworter der Unabhängigkeit von Spanien und deren Gegner gleichauf.
Stärkste Kraft könnte die linksnationalistische ERC werden. Ihr Vorsitzender, der abgesetzte katalanische Vize-Präsident Oriol Junqueras, sitzt seit Anfang November im Gefängnis. Ihm und seinen Kabinettskollegen wird Rebellion und die Veruntreuung öffentlicher Gelder vorgeworfen. Junqueras drohen bis zu 30 Jahre Haft. Mehrere Unabhängigkeitsbefürworter zogen an diesem Dienstag zum Abschluss des Wahlkampfes zu seiner Haftanstalt bei Madrid.
Die wirtschaftsliberale Partei Ciudadanos liegt der ERC dicht auf den Fersen. Unter der Führung von Inés Arrimadas lehnt die Partei eine Unabhängigkeit für Katalonien strikt ab.
Der entmachtete Regierungschef Carles Puigdemont tritt von Brüssel aus als Spitzenkandidat der Mitte-Rechts-Liste "Gemeinsam für Katalonien" an. Gegen ihn liegt in Spanien ein Haftbefehl vor.
Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy von der rechtskonservativen Volkspartei zeigte sich wieder öffentlich in Barcelona. Die Partido Popular könnte bei der Parlamentswahl sogar auf dem letzten Platz landen.