Brexit in Gibraltar

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Von Johannes Pleschberger
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Das britische Übersehgebiet, in dem die Meinungen über einen größeren Einfluss Spaniens weit auseinander gehen, droht ein großer Brexit-Verlierer zu werden. Ein Lokalaugenschein:

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Er könne sich gut vorstellen, wie die Briten damals gekämpft haben, sagt Joseph Rodriguez. Gibraltar sei stolz darauf britisch und spanisch zu sein.

In alten Kriegsuniformen feiert Rodriguez mit seinen Kollegen die britische Vormachtstellung in Gibraltar.

Andere Bewohner, hingegen, weisen mit Trommelspiel darauf hin, dass Gibraltar wieder spanisch werden soll, berichtet Rodriguez. Er sei aber klar dagegen.

Dass diese 5-Kilometer-Landzunge an der spanischen Küste britisch ist, sorgt seit Jahrhunderten für Unmut in Madrid. Beim Brexit-Referendum hatten fast alle Gibraltaren gegen die Abspaltung von der EU gestimmt. Daraufhin forderte der spanische König eine einvernehmliche Lösung für das Überseegebiet.

Joe Garcia ist Chefredakteur der lokalen Tageszeitung Panorama und spricht sich gegen eine Einflußnahme Spaniens aus. Er fragt die dänische Reporterin, ob sie etwa möchte, dass ihre Heimat von einem angrenzenden Land einfach übernommen wird.

In Gibraltar gehen die Meinungen unter den rund 30.000 Bewohnern weit auseinander. Der Fischer Leoncio Fernandez, etwa, wünscht sich, das Gebiet wäre schon morgen spanisch. Es sei kein schöner Ort, sagt Fernandez, schon seit seiner Kindheit nicht. Seit mindestens 100 Jahren hätte Gibraltar schon spanisch sein sollen, meint er außerdem.

Laut dem europäischen Gerichtshof ist für Gibraltar kein Sonderstatus vorgesehen, was die Hoffnungen lokaler Unternehmen dämpft. Die Region droht ein großer Brexit-Verlierer zu werden:

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