US-Strafzölle: Soja-Retourkutsche?

US-Strafzölle: Soja-Retourkutsche?
Copyright 
Von Euronews mit DPA
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

China, Kanada, die EU und europäische Länder äußerten sich besorgt über den Plan der USA, Stahl- und Aluminiumeinfuhren mit Strafzöllen zu belegen.

WERBUNG

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, bei Stahl- und Aluminium-Einfuhren Strafzölle erheben zu wollen, hat in der Wirtschaftswelt eingeschlagen wie eine Bombe. An den asiatischen Börsen wie hier in Tokio wurde die Nachricht mit Sorge aufgenommen. Insbesondere Automobilkonzerne fürchten Mehrkosten.

Der Vertreter des US-chinesischen Wirtschaftsrates sagt, dass China als einer der weltweit größten Stahlhersteller bereits angedeutet habe, als Retourkutsche künftig Sojabohnen aus den USA mit Zöllen zu belegen.

Auch Kanada reagierte verschnupft. Handelsminister Francois-Philippe Champagne sagte: „Wir müssen in Erinnerung rufen, dass die USA beim Stahlhandel mit Kanada einen Überschuss von zwei Milliarden erwirtschaften und dass Kanada mehr Stahl aus den USA kauft als jedes andere Land. Jegliche Andeutung, kanadischer Stahl könne die nationale Sicherheit der USA gefährden, ist völlig fehl am Platz.“

Der Präsident der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker ließ in einer Erklärung verlauten, man bedauere den Schritt der Amerikaner. Die EU werde ihre Interessen verteidigen und in den kommenden Tagen Gegenmaßnahmen bekannt geben, so der Luxemburger.

Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz sagte: „Ich erwarte eine selbstbewusste Antwort der EU auf die von Trump angekündigten Maßnahmen", erklärte Kurz am Freitag nach Angaben der Nachrichtenagentur APA. Die Strafzoll-Ankündigung sei „ein absolut falsches Signal".

Dem Vorhaben von US-Präsident Donald Trump zufolge sollen die Zölle beim Stahl-Import bis zu 25 sowie beim Ankauf von Aluminium im Ausland bis zu zehn Prozent betragen.

Mit den Maßnahmen sollen ausländische Produzenten unter anderem in China getroffen werden, die preisgünstiges Stahl und Aluminium auf den Weltmarkt bringen. Trump will die US-Industrie stärken und Arbeitsplätze schaffen. Vorgängerregierungen warf er vor, schlechte Wirtschaftsvereinbarungen getroffen und Handel zu Ungunsten der US-Industrie erlaubt zu haben.

„Das, was jahrzehntelang zugelassen wurde, ist skandalös“, sagte Trump. „Wenn unser Land eines Tages Aluminium und Stahl nicht mehr herstellen kann und jemand das vorher angeprangert hat, wird zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel von diesem Land übrig sein. Denn ohne Stahl und Aluminium ist unter Land nicht mehr dasselbe."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Levi's und Bourbon: EU will Einfuhrsteuer auf US-Produkte

Streit mit Guyana: Maduro kündigt Militärmanöver an

Diskussion über Lösungen für die großen Herausforderungen der globalen Arbeitsmärkte in Riad