Der Koalitonspartner "Most-Hid" fordert vorgezogene Neuwahlen. Ansonsten droht die Partei mit ihrem Rückzug aus der Regierung.
Der Mord an dem Journalisten Jan Kuciak gefährdet die Regierungsbildung in der Slowakei. Einer der Koalitionspartner fordert vorgezogene Neuwahlen.
Béla Bugár, Vorsitzender der Koalitionspartei Most-Hid, erklärt: "Der Parteirat hat die Führung damit beauftragt, über die Möglichkeit vorgezogener Parlamentswahlen zu verhandeln. Scheitert diese Diskussion, wird Most-Hid die Regierung verlassen."
Innenminister trat zurück
Das politische System in der Slowakei wird seit längerem von einer Korruptionsaffäre erschüttert. Der Journalist Jan Kuciak und seiner Verlobte waren vor zwei Wochen ermordet in ihrem Haus gefunden worden. Als mögliches Motiv für die Tat gelten Kuciaks Recherchen gegen einen Unternehmer.
Dieser Unternehmer soll in Kontakt mit dem ehemaligen Innenminister Robert Kalinak stehen. Der Politiker gab gestern seinen Rücktritt bekannt.
Vergangene Woche hatten die slowakischen Bürger den Rücktritt der gesamten Regierung gefordert . Es waren die größten Demonstrationen seit fast 30 Jahren.