Israel hat Arthur und Paula Schmidt posthum als "Gerechte unter den Völkern" ausgezeichnet.
Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hat das deutsche Ehepaar Arthur und Paula Schmidt posthum als "Gerechte unter den Völkern" geehrt. Sie versteckten sieben jüdische Kinder vor den Nationalsozialisten. Im Beisein der 72-jährigen Ginger Lane, einem der geretteten Kinder, nahm Enkelsohn Arthur Schmidt die Medaille und Urkunde im Namen seiner verstorbenen Großeltern entgegen:
"Menschlich sein und bleiben, Respekt vor dem Leben anderer zu haben, helfen, wenn man helfen kann."
Enkel von "Gerechten unter den Völkern"
"Das Band, das uns verbindet und der Grund für den heutigen Anlass ist, dass mein Großvater, im Jiddischen sagt man, "en Mensch" war. Menschlich sein und bleiben, Respekt vor dem Leben anderer zu haben, helfen, wenn man helfen kann", sagte der Enkel in seiner Rede.
Yad Vashem
Paula und Arthur Schmidt sind die 601. Familie aus Deutschland, die von Yad Vashem zu "Gerechten unter den Völkern" erklärt wurden. Laut eigenen Angaben hat die Gedenkstätte bisher etwa 26.500 Menschen aus über 50 Nationen geehrt.
"Rein menschliche Gründe"
Von der Rettungsaktion seiner Großeltern habe er erst vor drei Jahren erfahren, erzählte Arthur Schmidt. In der Familie sei die Geschichte nie erzählt worden: "Mein Großvater Arthur hat aus rein menschlichen Gründen gehandelt."
Die Mutter wurde in Auschwitz ermordet
Die Familie Schmidt hatte sich im Sommer 1943 bereit erklärt, die sieben Kinder einer jüdischen Familie bei sich aufzunehmen. Auf einem Bauernhof in Worin, Brandenburg, versteckten sie die Kinder. Bis kurz vor Kriegsende hielten diese sich dort auf und wurden von der Familie Schmidt versorgt. Alle sieben entgingen so der Verschleppung in die deutschen Vernichtungslager. Die Mutter der Kinder, Lina Banda, starb nach ihrer Deportierung im Dezember 1943 im Lager Auschwitz. Nach dem Krieg emigrierten die Kinder in die USA. Ihr Vater, Alexander Weber, folgte ihnen wenig später.