Wer ist Viktor Orban?

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Von Euronews
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Ist er der Zerstörer der ungarischen Demokratie oder Retter des Abendlandes, Mauerbauer gegen die islamische Überfremdung oder Rechtspopulist mit autokratischen Tendenzen?

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Viktor Orban - ist er der Retter des Abendlandes, der den Westen vor den Flüchtlingsströmen rettete, als er die Grenze nach Osten dicht machte mit einem Zaun.

Oder ist er der Viktor Orban, der Europa die Solidarität verweigerte, der Orban, der den Bund der 27 zu spalten droht mit seinen populistischen Forderungen.

Viktor Orban hat viele Gesichter, je nachdem aus welcher Perspektive man auf ihn und sein politisches Leben schaut. 1988 ist er Gründungsmitglied der Fidesz-Partei, 1989 fordert er als Sprecher der Universitätsjugend freie Wahlen und den Abzug der sowjetischen Truppen. Er bekommt ein Stipendium der Soros-Stiftung und studiert Politik in Oxford. Zurück aus England baut er seine Position in der Partei immer weiter aus, bis er sie schliesslich alleine führt. Die radikal liberale Studentenorganisation wandelt sich zu einer Mitte-Rechts Partei. 1998 wird Orban jüngster Ministerpräsident Ungarns. Im Wahlkampf 2002 polarisert Orban allerdings so sehr, das er die Wahl verliert.

2010 kommt Orban wieder an die Macht – und ändert sofort Verfassung und Wahlrecht. Er zentralisiert Legislative und Exekutive, schränkt Bürgerrechte und Meinungsfreiheit ein, schwächt Verfassungsgericht und Justiz, bekämpft die Soros Stiftung, die ihm einst seine Ausbildung ermöglichte. Zu Orbans politischen Freunden zählen jetzt Jarosław Kaczyński, Silvio Berlusconi, Marine Le Pen oder Recep Tayyip Erdoğan, er wird rechtspopulistisch, autoritär oder auch autokratisch genannt. Andere sehen in Orban einen Kristallisationskern für das konservative Europa, das angesichts der Migrantenkrise und islamsichem Terrorismus nach Antworten sucht.

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