Spanien protestiert weiter gegen Missbrauchsurteil

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Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben inzwischen eine Protestpetition unterzeichnet, in der Spaniens Oberstes Gericht aufgefordert wird, die drei für das Urteil verantwortlichen Richter des Amtes zu entheben.

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Über 30.000 Demonstranten haben in der spanischen Stadt Pamplona gegen ein Urteil protestiert, nach dem fünf Männer wegen gemeinschaftlichem sexuellem Missbrauchs statt wegen Vergewaltigung verurteilt worden waren. Statt zu den geforderten 23 Jahren Haft wurden sie zu 9 Jahren verurteilt. Besonders empörend für die Demonstranten ist, das einer drei Richter für Freispruch plädiert hatte.

Uxue Álvarez vom Feminist Movement:**"**Wir glauben, dieses Urteil ist inakzeptabel, das Verbrechen war kein sexueller Missbrauch war, klar, es gibt so viele Unstimmigkeiten in dem Urteil. Die Justiz ist immer noch patriarchalisch, Die Justiz macht uns zu Schuldigen, die Justiz schützt uns nicht."

Eine junge Frau auf der Demo sagt: "Es ist für uns so selbstverständlich, aber es ist nicht normal, dass die Hälfte der Bevölkerung Angst hat, nachts alleine auf der Straße zu gehen, aber es ist nicht normal, dass man Begleitung braucht, wenn man sicher nach Hause kommen will."

Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben inzwischen eine Protestpetition unterzeichnet, in der Spaniens Oberstes Gericht aufgefordert wird, die drei für das Urteil verantwortlichen Richter des Amtes zu entheben. Der Vorsitzende des Obersten Gerichts hatte das Urteil verteidigt, sie hätten "minutiös" die Beweislage analysiert.

Im Juli 2016 hatten 27 bis 29 Jahre alte Männer in einem Hauseingang Sex mit einer 18-Jährigen, die sie kurz vorher kennengelernt hatten. Sie filmten, wie sie sich an der jungen Frau vergingen und teilten die Aufnahmen auch über WhatsApp.

Das spanische Recht unterscheidet sexuellen Missbrauch von der Vergewaltigung dadurch, dass weder Gewalt noch Einschüchterung stattfindet.

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