Nach Journalistenmord: Massenproteste in der Slowakei reißen nicht ab

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Bei den wöchentlichen Demonstrationen haben allein in Bratislava mehr als 25.000 Menschen Neuwahlen und Medienfreiheit gefordert.

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Erneut haben in slowakischen Hauptstadt Bratislava mehr als 20.000 Menschen protestiert, auch in anderen slowakischen Städten gab es ähnliche Kundgebungen. Die Demonstranten fordern Neuwahlen und Medienfreiheit.

Hintergrund ist der Doppelmord an Investigativjournalist Jan Kuciak und seiner Verlobten am 21. Februar. Der Mord hatte in dem osteuropäischen Land eine innenpolitische Krise ausgelöst. Mehrere Regierungsmitglieder, darunter der Ex-Regierungschef Robert Fico und Innenminister Robert Kalinak traten zurück. Auch Polizeichef Tibor Gaspar hatte unter dem Druck der Öffentlichkeit seinen Posten abgegeben.

Vor einem Denkmal für die beiden Journalisten hielten viele Menschen inne und zündeten Kerzen an. Kuciak und seine Verlobte hatten die Verbindungen von slowakischen Regierungsmitgliedern zur italienischen Mafia und anderen Unternehmern recherchiert. Ende Februar waren sie in ihrem Haus erschossen worden.

Seit Anfang März versammeln sich die Menschen jede Woche und fordern eine unabhängige Aufklärung der Morde und Neuwahlen. Zunehmend spielt auch das Thema Medienfreiheit bei den Protesten eine Rolle. So hatte es am Freitag Solidaritätsaufrufe für Journalisten des staatlichen Rundfunk- und Fernsehsenders RTVS gegeben, diese hatten sich zuvor gegen Entlassungen und Zensur gewehrt.

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