Der Chef der den Kommunisten nahestehenden Gewerkschaft CGT liefert sich einen Machtkampf mit dem französischen Präsidenten. Seine Erklärungen hier im Interview mit euronews.
Der Streik der Eisenbahner in Frankreich dauert jetzt schon fast drei Monaten. Der Chef der den Kommunisten nahestehenden Gewerkschaft CGT Philippe Martinez liefert sich eine Art Machtkampf mit Präsident Emmanuel Macron. Martinez sagt im Interview mit Anelise Borges von euronews, dass die Bahnreform in Macrons Wahlprogramm gar nicht vorgesehen war.
Philippe Martinez beklagt den mangelnden Willen der Regierung zur Diskussion:
"Wir haben dem Premierminister einen Vorschlag unterbreitet, der "ES GEMEINSAM TUN" heißt und in dem die SNCF als staatliche Einrichtung erhalten wird. Wir haben vorgeschlagen, die Preise der Fahrkarten zu senken, die Fahrpläne zu verbessern. Aber die Regierung will nicht diskutieren. Daher der Streik.
(...)
Herr Macron hat eine Sicht der Welt, die viele Bürger gut kennen, er ist für mehr Liberalismus und für mehr Individualismus. Aber ist alles gut auf der Welt? Man kann das in Frankreich sehen, unsichere Arbeitsplätze, Leiharbeit. Bei seinen Reformen wird denen gegeben, die schon viel haben und die, die nichts haben, sollen teilen."
Unsere französischen Kollegen zitieren Martinez im Titel mit den Worten: "Die Regierung will nicht diskutieren."