Mexiko: Wahlkampf endet vor Präsidentschaftswahl

Nach einem von Gewalttaten und Morden überschatteten Präsidentschaftswahlkampf in Mexiko beenden drei der wichtigsten Kandidaten am Mittwoch ihre Kampagnen.
Linkspopulist als Favorit
Als Favorit gilt Linkspopulist Andrés Manuel López Obrador. Der frühere Bürgermeister von Mexiko-Stadt hat politischen Skandalen und Korruption den Kampf angesagt. Er will auch die jüngsten Strukturreformen beispielsweise zur Öffnung der Energieindustrie zurücknehmen.
Mitbewerber Ricardo Anaya von der konservativen PAN und seinem Mitte-links Bündnis werden ebenfalls gute Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt.
Dritter Kandidat ist der ehemalige Außen- und Finanzminister von der Regierungspartei PRI (Partido Revolucionario Institucional) José Antonio Meade. Wegen seiner Posten in der Regierung von Staatschef Enrique Peña Nieto bezweifeln Experten einen Sieg.
Stark polarisierte Wählerschaft
Luis Miguel Perez Suarez ist politischer Beobachter, er sagt: "Die Mexikaner sind sehr stark polarisiert, Familien sind gespalten und die Wähler streiten sich untereinander. Mexiko war noch nie so stark polarisiert und deswegen ist es so schwer, ein Ergebnis vorherzusagen."
Der zukünftige Präsident wird mit zahlreichen Problemen konfrontiert sein: Die Wirtschaft stagniert, die Drogenkartelle werden immer mächtiger, Korruptionsskandale und die Zahl der Mord- und Gewalttaten nehmen zu. Auch auf politischer Ebene fordert sie ihre Opfer. Seit dem Beginn des Wahlkampfes in Mexiko im September sind nach Angaben der mexikanischen Organisation Etellekt rund 120 Politiker getötet worden.
Neues Kapitel in den Beziehungen zu den USA?
Die Beziehungen zum nördlichen Nachbarn, den USA, stehen auf der Probe: die Neuverhandlung des Freihandelsabkommens Nafta ist nicht abgeschlossen und der US-Präsident will weiterhin eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten.
Am 01. Juli werden in Mexiko neben dem Präsidenten, auch Gouverneure, Bürgermeister und kommunale Abgeordnete neu gewählt.