Wo in Europa werden die meisten außerehelichen Kinder geboren?

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Copyright Burst/Matthew Henry
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Von Alexandra Leistner
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Immer weniger Kinder werden in traditionalle Familienverhältnisse zweier verheirateter Eltern geboren.

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Immer mehr Kinder in Europa werden von nicht-verheirateten Müttern zur Welt gebracht. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Statistik des Statistischen Amt der Europäischen Union Eurostat hervor.

2016 wurden demnach 43 Prozent der in der EU geborenen Kinder außerhalb einer Ehe geboren. Das ist ein Anstieg von 15 Prozent seit dem Jahr 2000.

Die Zahlen hatten seit der Jahrtausendwende stetig 1 Prozent pro Jahr zugenommen und weisen auf veränderte Muster der Familienbildung hin. Geburten gibt es immer mehr in nicht ehelichen Beziehungen, in Lebensgemeinschaften und auch mehr Singles bekommen Kinder.

In acht EU-Ländern werden mehr außereheliche als Kinder als Kinder verheirateter Paare geboren. Frankreich führt die Liste an, 60 Prozent der Eltern sind hier unverheiratet. Danach kommen Bulgarien und Slowenien (beide 59 %), Estland (56 %), Schweden (55 %), Dänemark (54 %), Portugal (53 %) und die Niederlande (50 %).

Anders sieht das in Griechenland, Kroatien und Zypern aus. Über 80 der Neugeborenen hatten dort 2016 verheiratete Eltern.

Deutschland liegt unter dem EU-Durchschnitt von 43 Prozent: In der Bundesrepublik haben 35,5 Prozent der Kinder unverheiratete Eltern.

Außer in Estland, Italien, Lettland, Litauen, Ungarn und Großbritannien nahm die Zahl außerehelicher Geburten vor 2015 und 2016 in der EU in allen Ländern konstant zu. In den genannten Ländern blieben die Werte gleich.

Wenn man die Zahlen um die EFTA-Länder erweitert, liegt Island mit Abstand vorne: 69,6 Prozent der im Jahr 2016 geborenen Kinder waren außerehelich.

43% der Geburten in der EU sind außerehelich. Höchste Quoten in Frankreich (60%), Bulgarien und Slowenien (jeweils 59%).
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