Keine Angst vor hartem Brexit: May sucht Handelspartner in Afrika

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Von Sabine Sans
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Auf ihrer ersten Afrikareise stellt die britische Premier milliardenschwere Investitionen in Aussicht.

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Könnte man es ein kleines Tänzchen für die Diplomatie nennen? Bei ihrer ersten Afrikareise versucht die britische Premierministerin, Ängste vor einem harten Brexit zu zerstreuen. Ihre Reise findet zu einem Zeitpunkt statt, da britische Unternehmen wegen möglicher negativer Auswirkungen des Brexits Alarm schlagen. Auf der Suche nach neuen Handelspartnern besucht Theresa May unter anderem drei der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften des Kontinents - nach der ersten Station Südafrika, Nigeria und Kenia. Bis 2022 soll Großbritannien zum wichtigsten G7-Investor in Afrika werden.

Die Schaffung neuer Arbeitsplätze solle das Herzstück der britisch-afrikanischen Partnerschaft sein, sagte May am ersten Tag ihrer Reise in Südafrika. Das Land war 2017 Großbritanniens sechstgrößter Handelspartner:

"Die Regierung arbeitet daran, dass wir unabhängig vom Ergebnis der Verhandlungen erfolgreich aus der Europäischen Union ausscheiden. Außerhalb der Europäischen Union bieten sich dem Vereinigten Königreich enorme Möglichkeiten. Darum geht es auch bei meinem Besuch hier in Afrika. Außerdem wollen wir die strategische Ausrichtung unseres Entwicklungshilfebudgets ändern", sagt Theresa May.

Aber ist der Zug bereits abgefahren? Größter Handelpartner Afrikas ist die EU. Großbritannien steht nach China und den USA an vierter Stelle. May plant Handelsabkommen mit sechs afrikanischen Ländern. Insgesamt stellte sie Investitionen in Höhe von umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro in Aussicht. Außerdem kündigte sie die Eröffnung weiterer Botschaften an, unter anderem im Tschad und Niger.

Es ist ein Eröffnungsangebot der May-Mission, ehemalige Bindungen aus der Kolonialzeit wiederzubeleben und zu zeigen, dass Großbritannien nach dem Brexit bereit für Geschäfte ist.

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