Jemen: Krebspatienten, die vergessenen Opfer (Fotostrecke)

Jemen: Krebspatienten, die vergessenen Opfer (Fotostrecke)
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Von Euronews mit Reuters
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Für Krebspatienten ist die Situation schier auswegslos. Neben Krieg, Hunger und Vertreibung müssen sie mit der unzureichenden medizinischen Versorgung in den Krankenhäusern zurechtkommen.

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Das Leid der Menschen im Jemen nach drei Jahren Bürgerkrieg ist unermesslich. Für Krebspatienten ist die Situation schier auswegslos. Neben Krieg, Hunger und Vertreibung müssen sie mit der unzureichenden medizinischen Versorgung in den Krankenhäusern zurechtkommen. Der Reuters-Fotograf Khaled Abdullah hat die Krebsabteilungen mehrerer jemenitischer Krankenhäuser besucht.

"Es ist sehr schwierig, Medikamente zu finden, und wenn man sie auf dem Markt findet, sind sie sehr unerschwinglich", sagt Mohammed, der ein Familienmitglied zur Behandlung begleitet.

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Ali Hizam Mused, 70, MundhöhlenkrebsReuters/Khaled Abdullah

Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind 35.000 der 23,3 Millionen Menschen im Jemen an Krebs erkrankt. Jedes Jahr werden 11.000 neue Fälle diagnostiziert.

Mohamed al-Hosami wird von den Bewohnern seines Dorfes Mahwit unterstützt, um seiner Mutter die Behandlung in kleinen Klinik in der Stadt Hudaida zu ermöglichen. "Es gibt keine Arbeit, kein Gehalt, wir können uns keinen Transport im Dorf leisten. Sie haben mir geholfen und mir Geld für die Behandlung gegeben."

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Al- Hosami und seine MutterReuters/Abduljabbar Zeyad
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Khaled Ismael küsst die Hand seiner Tochter Radhiya.Reuters/Abduljabbar Zeyad

Khaled Ismael aus Amra, sagt, er musste all seinen Besitz verkaufen und sich Geld leihen, um die Kosten für die Behandlung seiner Tochter zu decken. Aber: "Am Ende konnten wir uns die Behandlung nicht leisten". Die junge Radhiya verlor ihren linken Arm.

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Eine Gruppe Frauen im Nationalen Onkologiezentrum in SanaaReuters/Abduljabbar Zeyad

Das Nationale Krebszentrum in Sanaa nimmt jeden Monat 600 neue Patienten auf. Letztes Jahr erhielt es nach Angaben ihres Direktors Ahmed al-Ashwal eine Million Dollar Spenden von anderen Staaten und NGOs. Aus diesem Grund verfügt es über die besten Einrichtungen des Landes.

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Ahmed al Hawsalah, 18, hat Nasenkrebs.Reuters/Abduljabbar Zeyad
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Adnan al-Bakili, 20, hat Dickdarmkrebs.Reuters/Abduljabbar Zeyad

Nach WHO-Angaben erhielt das Nationale Krebszentrum vor dem Konflikt 15 Millionen Dollar pro Jahr vom Staat. Das Budget wurde für den Kauf von Chemotherapie- und Krebsmitteln für Patienten im ganzen Land verwendet wurde.

"Jetzt hängt das Nationale Krebszentrum völlig von den Geldern ab, die von internationalen Organisationen, einschließlich der Weltgesundheitsorganisation und einigen gemeinnützigen Organisationen oder Geschäftsleuten, zur Verfügung gestellt werden, da der Regierungsfonds seit etwa zwei Jahren versiegt ist", zitiert Reuters einen WHO-Vertreter.

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"Ein Zentrum, das Tausenden von Patienten zur Verfügung steht, kann nicht allein mit Spenden und Almosen funktionieren," Yasser Abdullah Noor, Direktor Al-Amal-Zentrums

Yasser Abdullah Noor, Direktor des kleinen Al-Amal-Zentrums, sagt, er habe Schwierigkeiten, seine mehr als 5.300 Patienten in Hudaida zu versorgen. Ohne öffentliche Unterstützung drohe ihm die Schließung. "Ein Zentrum, das Tausenden von Patienten zur Verfügung steht, kann nicht allein mit Spenden und Almosen funktionieren," bedauert er.

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