Noch vier Tage bleiben den Christsozialen, bevor in Bayern gewählt wird.
Bayern stimmt sich auf die Landtagswahl am Sonntag ein. Allerdings wird diese - zumindest für die CSU - kein Fest. Umfragen sehen die Christsozialen bei nur 33% - der vorprogrammierte Absturz einer Partei, die in Bayern seit 70 Jahren an der Macht ist. Nur 2008 verlor sie kurz die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament. Doch diesmal dürfte die Partei noch tiefer fallen.
Schlechte Umfragewerte
Die Gründe sind vielfältig. So beschädigte der parteiinterne Machtkampf zwischen Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und CSU-Chef Horst Seehofer das Image. Aber auch die Spannungen zwischen Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Flüchtlingskrise verschrecken wohl potentielle Wähler. Gleichzeitig setzen viele in Bayern offenbar die CSU mit der Großen Koalition gleich - und davon profitieren die anderen Parteien.
Die AfD liegt in Umfragen bei bis zu 14 Prozent. AfD-Kandidat Michael Groß sagt, "die CSU ist ja mitbeteiligt an der Merkel-Regierung. Die ist nicht in der Opposition in Berlin, sondern ist Teil der Regierung und damit voll für die Probleme, die wir haben, mitverantwortlich."
Die guten Umfragewerte der AfD führten zu einem Rechtsruck bei den Christsozialen. Der wiederum treibt offenbar den Grünen neue Wähler in die Arme.
Deren Kandidat Ludwig Hartmann zeigt sich optimistisch: "Wir haben sehr gute Umfragewerte, die seit mehreren Monaten sehr stabil sind und sind deutlich zweitstärkste Kraft in Bayern."
Koalitionspartner gesucht
Angesichts der Vorhersagen sollten die Christsozialen nach einem Koalitionspartner Ausschau halten. Entweder bietet sich ein Mitte-Rechts-Bündnis mit Freien Wählern und FDP an - falls die Liberalen die 5%-Hürde schaffen. Oder ist ist eine schwarz-grüne Koalition denkbar.
Aus der Traum von der absoluten Mehrheit.