Der Start einer bemannten russischen Raumkapsel zur Internationalen Raumstation ISS ist nach russischen Medienberichten fehlgeschlagen. Die Besatzung landete unverletzt.
Der Start einer bemannten russischen Raumkapsel ist gescheitert. Russische Quellen teilten mit, beim Start in Kasachstan habe die zweite Stufe der Sojus-Trägerrakete versagt. Die Kapsel mit den beiden Raumfahrern an Bord konnte sicher notlanden. Die Landestelle liegt in der Nähe der kasachischen Stadt Dscheskasgan in Zentralasien. Die zwei Raumfahrer aus Russland und den USA sollten das Team auf der ISS, das derzeit vom Deutschen Alexander Gerst geleitet wird, verstärken. Sie sollten etwa ein halbes Jahr im Weltraum bleiben. Nach dem Zwischenfall wurden alle bemannten Sojus-Flüge bis auf weiteres ausgesetzt.
Jeremy Wilks, unser Experte für Raumfahrt meint dazu: "Es ist ein schlimmer Rückschlag. Vor ein paar Wochen gab es das Leck auf der ISS, was ebenfalls ein Riesenskandal war. Was ist diesmal geschehen? Es geht um mangelnde Standards in der russischen Raumfahrtindustrie. Das Land, das auf seine Weltraumgeschichte stolz ist, muss zum zweiten Mal einen Rückschlag hinnehmen. So etwas geschieht selten. An Bord der ISS sind drei Leute, die darauf warten, dass sich ihre beiden Kameraden ihnen anschließen. An welchem Punkt sind also ? Nun, wir müssen nach vorn schauen, den Bau der nächsten Sojus-Trägerrakete abwarten. Wer wird damit fliegen? Gibt es Ersatz-Astronauten, werden sie ihre Vorbereitungen pünktlich beenden können? Was die Versorgung anbelangt, gibt es in der ISS keinerlei Mängel, doch freilich muss die Zukunft jetzt mit einem Fragezeichen versehen werden."