Syrische Kriegsopfer bekommen Hilfe in spezialisierten Zentren in der Türkei und in Syrien.
Ahmet ist 11 Jahre alt. Im vergangenen Jahr verlor er bei einem Luftangriff südlich von Damaskus beide Beine. Heute trainiert er mit seinen Beinprothesen, die ihm im Zentrum des "National Syrian Project for Prosthetic Limbs" (NSPPL) im türkischen Reyhanli angepasst wurden. Die Stadt liegt in der südöstlichen Provinz Hatay, nicht weit von der Grenze zu Syrien.
Seit der Eröffnung des Zentrums 2013 haben hier Tausende von Flüchtlingen Hilfe bekommen. Bisher wurden 6.500 Bein- oder Armprothesen hergestellt. Ein Großteil der Mitarbeiter sind Syrer, da das Projekt auf Initiative syrischer Ärzte entstand. Seit 2017 wird die Klinik von der Generaldirektion für Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der EU-Kommission (ECHO) in Zusammenarbeit mit der NGO Relief International finanziert.
Durchschnittlich zwei Patienten können pro Woche behandelt werden, 100 stehen auf der Warteliste. Die Herstellung einer Prothese dauert rund eine Woche. Dann kann die Rehabilitation beginnen.
Flüchtlinge mit Unterknieamputationen benötigen in der Regel bis zu zwei Wochen Lauftraining. Komplexere Fälle werden teilweise monatelang behandelt. Die Organisation betreibt ein ähnliches Zentrum in Syrien, in dem 120 Patienten im Monat versorgt werden können. Dort stehen 600 Menschen auf der Warteliste, die Wartezeit beträgt sechs Monate.
Die genaue Zahl der Kriegsopfer ist unbekannt. Sicher ist, dass der Krieg in Syrien eine ganze Generation geprägt hat.