Aquarius macht die Migrantenkrise 2018 deutlich

Aquarius macht die Migrantenkrise 2018 deutlich
Von Euronews
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630 Menschen an Bord - die Aquarius darf in keinen Hafen einlaufen

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630 Frauen und Männer waren auf dem Schiff Aquarius. Euronews-Reporterin Anelise Borges war mit an Bord, als die Nachricht kam, dass Italien seine Häfen für Migrantenrettungsschiffe schließt. Die Aquarius und das Schicksal der Menschen brachten die Probleme der europäischen Einwanderungspolitik an die Oberfläche. Auch Malta verweigerte der Aquarius die Einfahrt in einen Hafen. Die Aquarius und Europa saßen fest.

Anelise Borges sagt: “Wir wissen nicht, welchen Hafen wir anfahren dürfen. Die Menschen sind müde. Sie wollen in Sicherheit gebracht werden. Die Atmosphäre an Bord ist angespannt. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt."

Zehn Tage lang machte die Aquarius eine der größten Krisen in Europa deutlich und ... appellierte an das Gewissen der Politik.

Besatzungsmitglied Anthony “Panda” Luca-Tassel: “Das geschieht quasi in meinem Hinterhof, bei mir zuhause."

Reporter: "Wie fühlen Sie sich dabei?"

Anthony “Panda” Luca-Tassel: "Es tut weh. Menschen beuten andere Menschen aus. Wir vergessen die Menschlichkeit, denken an Geld. Wir denken nicht an das Leben."

Ärzte ohne Grenzen und SOS Mediteranee waren die zwei Organisationen, die die Aquarius betrieben. Sie wollten Menschen retten.

Besatzungsmitglied Nicola Stalla: “Wir wollten eigentlich zurück vor die libysche Küste und weiter unsere Rettungsaktionen durchführen."

Doch so lief es nicht...

Die Nichtregierungsorganisationen haben mittlerweile ihre Arbeit vor der libyschen Küste vorerst eingestellt - wegen des politischen Drucks, wie sie sagen.

Besatzungsmitglied Jérémie Demange: “Meine Wut richtet sich gegen die Regierungen, die viel reden, aber nichts tun. Das Prinzip der Menschlichkeit existiert nicht mehr."

Für die, die auf dem Schiff arbeiteten, war es eine moralische Verpflichtung. Im Jahr 2018 verloren nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration mehr als 2000 Menschen ihr Leben, als sie versuchten, über das Mittelmeer nach Europa zu kommen. Die Aquarius durfte nach ihrer Irrfahrt letztendlich in den Hafen der spanischen Stadt Valencia einlaufen. Die Menschen wurden von der Regionalregierung in Unterkünfte verteilt.

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