Die, die in den sozialen Medien darüber klagen, klagen darüber, dass sie nicht reingelassen wurden
Eine neue In-Bar in Paris spaltet die Geister.
Über den Nachtclub "Medellin", geöffnet von 18 Uhr bis 5 Uhr früh, über dessen Tür "Chez Pablo" steht, regen sich viele Kolumbianer auf.
Auch darüber, dass Drinks und Tacos nach Größen des berüchtigten Drogenkartells benannt sind.
Eigentümer Audren Dimitris, ein Franzose griechischer Abstammung, sagt, jetzt habe er schon das Bild von Pablo Escobar mit Pistole in der Hand überspritzen lassen und 'Nein zu Pablo, Ja zu Shakira' hingeschrieben, um die aufgeregten Kolumbianer zu beruhigen.
Angelica Toro reicht das bei weitem nicht. Sie ist Mitglied der Gruppe "Stop Medellin" und fordert, dass die Bar schließt. Dafür sammelt sie Unterschriften. Sie sagt:
"Ich bin in Medellin geboren, in den 80-ern. Ich habe diese Escobar-Jahre erlebt, das dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Wir wollen, dass die Leute sich klarmachen, wer hier eigentlich der Henker war, und wer die Opfer."
Priscilla, 24, kommt öfter ins "Medellin". Sie sagt, sie kann gar nicht verstehen, wieso jemand sich aufregt. Netflix habe schließlich auch "Narcos" gedreht und damit Geld verdient. Warum sollte jemand also nicht mit einer Bar mit Namen "Medellin" Geld machen dürfen.
Unterdessen erfreut sich das "Medellin" im achten Bezirk in der Avenue Marceau großer Beliebtheit. Die, die in den sozialen Medien darüber klagen, klagen darüber, dass sie vom Türsteher nicht reingelassen wurden.
Tacos "Pacho Herrera" mit Kaviar kosten 90 Euro. Tacos mit Kokain stehen nicht auf der Karte.