Nissan und die Queen - Krisenstimmung im Vereinigten Königreich

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Von Euronews
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Die Unsicherheit in der Wirtschaft wächst, Nissan zieht einen Teil der Produktion ab, während Notfallpläne zur Evakuierung der Queen öffentlich werden, sollte es zu Unruhen kommen. Die Premierministerin sieht sich gestärkt und will in Brüssel neu verhandeln - knapp zwei Monate vor dem Stichtag.

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Der Automobilkonzern Nissan hat bestätigt, als Konsequenz aus der andauernden Brexit-Unsicherheit keine neue Produktionslinie in Großbritannien anzufahren. Die Unruhe in der europäischen Wirtschaft wächst, je näher der Austrittstermin rückt und keine Vereinbarung zum Austritt besiegelt ist.

Der japanische Automobilhersteller erklärte, diese Unsicherheit habe eine Rolle bei der Entscheidung gespielt, die Produktion des neuen Nissan X-Trail nach Japan zu verlagern. Vor zwei Jahren hatte Nissan noch mit der Ankündigung, in den britischen Standort investieren zu wollen, sein Vertrauen in die Insel demonstriert. Aber wie viele vernetzt arbeitende Unternehmen sieht Nissan seine Produktion gefährdet.

Julie Elliot, Labour Abgeordnete für das betroffene Sunderland Central, zeigt Verständnis für den Autobauer:

"Das sind verheerende Nachrichten für unsere Stadt und die Region. Jeder Verlust an zukünftiger Produktion macht das Werk unsicherer, aber ehrlich - überraschend kommt das nicht. Die Entscheidung kann man auch Nissan nicht vorwerfen. In ein paar Wochen verlassen wir die EU und es gibt keine Sicherheit, wie der Handel ablaufen soll - diese Unsicherheit hält die Wirtschaft nicht gut aus. "

Premierministerin Theresa May ließ wissen, sie werde in den kommenden Tagen "für Großbritannien kämpfen" und die Vereinbarungen für Nordirland neu verhandeln.

In einem Gastbeitrag im Sunday Telegraph schrieb May, sie gehe mit neuem Mandat, neuen Ideen und großer Entschlossenheit, um in Brüssel einen Ausweg aus der Backstop-Sackgasse, der umstrittenen Vereinbarung zur Grenze zu Irland zu finden.

Die EU hat eine Wiederaufnahme der Verhandlungen abgelehnt, was der britische Handelsminister Liam Fox unverantwortlich nannte.

"Wollen sie wirklich lieber nicht verhandeln und einen "No-Deal"-Brexit riskieren? Ich denke, das ist kein verantwortungsvoller Weg. Das hätte auch negative Folgen auf die europäische Wirtschaft, auf Arbeitsplätze und Wohlstand. Und natürlich auch auf die britische Wirtschaft."

Es bleiben weniger als zwei Monate bis zum Stichtag - im Königreich wächst die Sorge vor Unruhen.

Die Sunday Times berichtete, laut geheimen Plänen solle die britische Königin Elizabeth II aus London evakuiert werden, sollte es zu Brexit-bedingten Unruhen kommen.

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