Die Schweizer Post hat Hacker weltweit dazu eingeladen, ihr neues E-Voting-System auf Herz und Nieren zu prüfen. Das soll dabei helfen, Sicherheitslücken zu finden und zu beseitigen.
Das neue E-Voting-System der Schweizer Post wird einem Hackertest unterzogen. Einen Monat lang sind IT-Sicherheitsspezialisten und Hacker aus der ganzen Welt dazu eingeladen, das System anzugreifen. Mehr als 2000 Menschen haben sich angemeldet, um an dem Versuch teilzunehmen.
Die Post will so mögliche Sicherheitslücken finden und eliminieren. Wer eine Schwachstelle findet, erhält bis zu 50.000 Schweizer Franken.
"Wir sind sehr gespannt, was die Hacker für Geschick und für Ideen präsentieren, um zu versuchen, das E-voting-System der Post zu manipulieren. Und, darum geht es ja schlussendlich", sagte Oliver Flüeler, der Mediensprecher der Schweizerischen Post.
Kritik am E-Voting-System der Schweizer Post
Die Hacker mussten sich vorab verpflichten, einen erfolgreichen Angriff auf das System zu melden.
"Hunderprozentig sicher wird es nicht sein. Es ist auch so, dass wenn einzelne Computer von Büros versucht sind, wird es das Wahlergebnis leicht beeinflussen. Es ist einfach wichtig, dass das System in sich so gut gebaut ist, dass das eben die einzelnen oder wenigen verseuchten Systeme nicht das Wahlergebnis beeinflussen können", sagte Cyrill Brunschwiler, der Leiter von Compass Security.
Das E-Voting wird in der Schweiz schon seit 20 Jahren diskutiert und stößt auf viel Kritik. Das System wäre leicht manipulierbar, fehlerhaft, und der Wahlvorgang für Laien undurchsichtig, warnen Experten.
Eigenen Angaben zufolge bietet der elektronische Wahlvorgang der Post aber vor allem den Vorteil der Barrierefreiheit. Das bedeutet, dass Menschen auch aus dem Ausland und von zuhause aus von allen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets wählen können.