Briten in Portugal: "Unsere Zukunft ist ungewiss"

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Von Filipa Soares
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Euronews hat zwei britische Auswanderer in Porto getroffen. Diese sind froh, weit weg vom Brexit-Chaos zu sein und haben etwas Mitleid mit Theresa May.

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Ein typisch portugiesisches Restaurant in Porto am Dienstagabend. Zwei britische Expats schauen gemeinsam die Live-Übertragung zur Brexit-Abstimmung im Unterhaus. Stella Fletcher lebt seit 12 Jahren in Portugal, Andrew Nimmo kam vor einem Jahr nach Porto.

Beide sind froh, das politische Chaos in ihrer Heimat nur aus der Ferne mitzubekommen. Nach dem Nein der britischen Abgeordneten zu Theresa Mays Austrittsdeal rollt der Brexit nun auf einen "No-Deal“ zu.

"Es tut mir ein wenig Leid für Theresa May"

"Dieses Ergebnis war zu erwarten. Morgen wird erneut abgestimmt und dann werden wir sehen, ob der ‚No Deal‘ wirklich kommt und was als nächstes passieren wird. Es bleibt sehr viel Unsicherheit", sagt Stella Fletcher, die ursprünglich aus Schottland kommt.

"Wäre Mays Deal gebilligt worden, dann wären wir dem Brexit einen Schritt näher. Ich bin gegen den EU-Austritt. Dieses Ergebnis stimmt mich optimistisch, dass er vielleicht doch noch verhindert werden kann", meint Fletcher.

"Auch ich hatte diesen Ausgang der Abstimmung erwartet", erklärt Andrew Nimmo. "Ich habe die Nachrichten den ganzen Tag lang verfolgt und es war fast klar, dass die Regierungschefin scheitern würde. Ich bin kein Tory, aber es tut mir ein wenig Leid für Theresa May."

Denn sie trage die Hauptlast. "Unsere Zukunft als Briten im Ausland ist ungewiss", so Nimmo weiter. "Wir können nur abwarten, was passiert.“

Portugal kommt Briten entgegen

Stella Fletcher hat die portugiesische Staatsangehörigkeit beantragt. Andrew Nimmo ist noch nicht gemeldet und muss das bis Ende März tun – damit ihm der Brexit nicht zum Verhängnis wird.

Große Angst machen den beiden die Folgen des EU-Austritts nicht. Denn die portugiesische Regierung hat bereits ihren guten Willen gezeigt. Sie verspricht, dass sich die Rechte britischer Auswanderer nicht ändern werden – unter der Bedingung, dass für Portugiesen im Vereinigten Königreich dasselbe gilt.

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