Die britische Premierministerin kämpft um ihr politisches Überleben. Während schon über mögliche Nachfolger spekuliert wird, will sie weiterhin ihren Brexit-Vertrag durchs Parlament bringen.
Theresa May hat ein arbeitsreiches Wochenende hinter sich. Die britische Premierministerin ist weiterhin darum bemüht, für ihr Brexit-Abkommen zu werben. Gerade in den vergangenen Tagen ist das für May zu einer Frage des politischen Überlebens geworden.
Am Sonntag setzte sich May mit Regierungsmitlgiedern und Brexit-Hardlinern wie Boris Johnson zusammen. Ergebnisse der Gespräche wurden nicht bekannt. Mehrere Minister stellten sich öffentlich hinter ihre Chefin.
"Die Premierministerin oder die Regierungspartei auszutauschen würde nicht helfen", so Hammond, "wir müssen besprechen, in welcher Form das Parlament einen Brexit akzeptieren würde." Ähnlich äußerte sich auch Umweltminister Michael Gove. Trotz der Treuebekundung gilt er als möglicher Nachfolger Mays.
Die gerät derzeit nicht nur von Seite des Parlaments unter Druck. Auch Bürger zeigen inzwischen massiv ihre Unzufriedenheit. Bei einer riesigen Demonstration in London am Samstag machten sie gegen den Brexit mobil und forderten eine erneute Befragung des Volkes.
Am Dienstag könnte es zu einer weiteren Abstimmung im Unterhaus über Mays Brexit-Deal kommen. Aber auch da würde sich laut Finanzminister Hammond keine Mehrheit für das Abkommen abzeichnen. Scheitern könnte die Abstimmung an zwei Faktoren: an Mays Entscheidung, einen chancenlosen Deal nicht zur Abstimmung vorzulegen, und an der Weigerung des Parlamentspräsidenten, den selben Vertrag ein drittes Mal zur Abstimmung anzunehmen.