Der Tag der Arbeit zeigt in Russland und Griechenland unterschiedliche Gesichter.
Über 100.000 Menschen haben in Moskau an der traditionellen Parade zum Tag der Arbeit teilgenommen.
Redner forderten bessere Löhne und genügend Arbeitsplätze für junge Menschen und ältere Beschäftigte. Angeführt wurde der Zug der russischen Gewerkschaften vom Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin.
Festnahmen bei Mai-Protesten
Der Marsch über den Roten Platz erinnert an Sowjetzeiten, als der 1. Mai einer der höchsten Feiertage zu Ehren des globalen Sozialismus war.
Laut dem Radiosender Echo Moskwy waren bis zum Mittag landesweit mindestens 70 Menschen festgenommen worden, unter anderem in Sankt Petersburg.
Nichts rollt mehr in Griechenland
In Griechenland haben die Gewerkschaften zum 1. Mai große Teile des Verkehrs lahmgelegt. Wie der staatliche Rundfunk berichtet, waren davon Fähren zu den Ägäisinseln, Züge, Busse sowie zumindest zeitweise U-Bahnen betroffen.
Tausende Menschen demonstrierten in Athen für bessere Löhne. Arbeiter beklagen die Sparmaßnahmen, die sich in den letzten Jahren auf Löhne und Renten ausgewirkt haben.
Griechen wie der 70-jährige Lefteris Pazoulis sind frustriert: "Das ist kein Feiertag. Es ist ein Streik. Es ist ein andauernd anhaltender Kampf und dies ist der Höhepunkt, an dem wir all das verurteilen, was geschehen ist. Und das Schlimmste kommt erst noch."
Die meisten Arbeitslosen in der EU
Nach Schätzungen der Gewerkschaften kamen landesweit mehr als 20.000 Menschen zu den Kundgebungen.
Griechenland hat mit 18,5 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der EU. Über 400.000 gut ausgebildete junge Menschen haben das Land wegen der schweren Finanzkrise seit 2010 verlassen.