Die französische Regierung will ein Gesetz, das den Wiederaufbau der Kathedrale binnen fünf Jahren ermöglicht. Dafür sollen Abstriche beim Städtebau, Umweltschutz und Beschaffungswesen gemacht werden.
Noch sind die Arbeiten an der Kathedrale Notre-Dame in Paris eher "Bricolage", Bastelei, um Schlimmeres zu verhindern. Aber Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron will die Kathedrale binnen fünf Jahren wieder aufbauen. Für manche ehrgeizig, für andere unmöglich, und für wieder andere ein gefährliches Unterfangen. Jetzt hat die Nationalversammlung ein neues Gesetz zur Beschleunigung des Wiederaufbaus beschlossen.
Man werde nicht Geschwindigkeit und Hast verwechseln, versprach Kultusminister Franck Riester noch vor der Abstimmung. Doch die Pläne der Regierung deuten auf etwas anderes hin, befürchten Kritiker. So sollen neben der Gründung einer Einrichtung zur Verwaltung der Spendengelder für den Wiederaufbau auch Abweichungen von üblichen Vorschriften möglich sein. Das betrifft sowohl stadtplanerische Standards wie auch den Umweltschutz und das Beschaffungswesen.
Ein Hintergrund der Eile beim Wiederaufbau sind die Olympischen Spiele, die 2024 in Paris stattfinden sollen. Bis dahin soll die Kirche fertiggebaut sein. Das Gesetz wird noch im Senat besprochen, mit dem Okay der Nationalversammlung ist es aber quasi beschlossene Sache.