Am Tag vor dem offiziellen Beginn des Rennens um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May bringen sich die Kandidaten in Stellung - Boris Johnson mit einer besonders drastischen Ankündigung.
In Großbritannien bringen sich vor dem offiziellen Beginn des Rennens um die Nachfolge von Premierministerin Theresa May die Kandidaten in Stellung - Boris Johnson mit einer Drohung gegenüber Brüssel: Als Regierungschef würde er die Austrittsrechnung von 39 Milliarden Pfund solange nicht bezahlen, bis er ein besseres Abkommen ausgehandelt habe, so der Brexit-Hardliner zur "Sunday Times". Geld sei ein großartiges Schmiermittel für den Abschluss eines guten Deals.
Auf Johnsons Drohung gab es auch aus Frankreich bereits eine Reaktion: Der Zahlungsforderung nicht nachzukommen sei gleichbedeutend mit einem Staatsbankrott, hieß es aus dem Umfeld von Präsident Emmanuel Macron
Johnsons Rivale, Umweltminister Michael Gove, kündigte an, dass er das Austrittsdatum gegebenfalls verschieben würde - um einen guten Deal zu erreichen, lohne es sich, weiter zu verhandeln, so Gove gegenüber der BBC: "Ich finde, dass wir vor dem 31. Oktober austreten sollten, aber wenn wir ein paar Tage oder Wochen mehr brauchen, um bis auf kleinste Detail alles zu klären, dann ist das der richtige Weg."
Innenminister Sajid Javid, ein weiterer der insgesamt elf Kandidatinnen und Kandidaten, pochte auf die Einhaltung des bereits zwei mal verschobenen Austrittsdatums. "Ich werde alles in unserer Macht stehende tun, um am 31. Oktober auszutreten und natürlich will ich einen Deal", so Javid gegenüber "Sky News". Aber wenn ich zwischen einem Austritt ohne Abkommen und gar keinem Austritt entscheiden muss, dann lieber ein Austritt ohne Abkommen."
Außenminister Jeremy Hunt, ebenfalls Kandidat, sagte gegenüber Sky News, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel habe ihm gegenüber angedeutet, die EU sei zu Kompromissen bereit. Offiziell schließt die Union Nachverhandlungen kategorisch aus.
Die offizielle Bewerbungsfrist für die May-Nachfolge endet am Montagabend. Bis Ende Juli soll feststehen, wer sie an der Spitze der Partei und Regierung ablöst.