Rettungsschiff "Sea Watch 3" vor Lampedusas Hafen gestoppt

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Copyright  REUTERS/Guglielmo Mangiapane
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Wie geht es für die "Sea Watch 3" weiter? Italienische Beamte und die Küstenwache haben die Papiere der #Rettungsschiff-Crew kontrolliert - mit unbekanntem Ausgang.

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Wie geht es für die "Sea Watch 3" weiter? Das deutsche Rettungsschiff mit 42 Migranten an Bord ist trotz eines Verbots aus Rom in italienische Hoheitsgewässer eingefahren. Wenige Meilen vor dem Hafen Lampedusas wurde es von der Finanzpolizei gestoppt. Italienische Beamte und die Küstenwache kontrollierten inzwischen die Papiere der Crew - jetzt warten sie auf Rückmeldung.

Seit zwei Wochen sitzen die Passagiere auf dem Schiff fest, das vor den italienischen Gewässern vor der Küste Lampedusas kreuzte. Erneut stellt sich die Frage: Wer übernimmt die Verantwortung für diejenigen, die auf See gerettet wurden und versuchen, nach Europa zu gelangen?

"Von Europa im Stich gelassen"

"Die Zustände an Bord der 'Sea Watch 3' lassen sich immer schwieriger vorhersagen", so Haidi Sadik von "Sea Watch". "Unsere verbliebenen 42 Passagiere versuchen, positiv zu bleiben und ihre Moral aufrechtzuerhalten, aber es lässt sich nicht leugnen, dass sie sich von Europa im Stich gelassen und nicht willkommen fühlen."

Italiens Innenminister Matteo Salvini sagte, dass die Migranten entweder nach Deutschland oder in die Niederlande gebracht werden sollten, wo die "Sea Watch" registriert ist. Er beschuldigte die Kapitänin, Dutzende Migranten für ein erbärmliches politisches Spiel in Gefahr zu bringen.

Salvini: "Ich werde keine Art von Ausschiffung genehmigen"

"Im Moment befindet sich das 'Sea-Watch'-Schiff illegalerweise in Sichtweite von Lampedusas Hafen - ein piratenhaftes und kriminelles Verhalten", so Salvini. "Ich werde keine Art von Ausschiffung genehmigen. Ich weiß, dass das italienische Außenministerium dem italienischen Botschafter in Den Haag unsere Unzufriedenheit über das unwürdige Verhalten und die Gleichgültigkeit der niederländischen Regierung mitgeteilt hat."

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte am Dienstag einen Eilantrag der Hilfsorganisation "Sea Watch" abgelehnt, in Italien anlegen zu dürfen.

Hohe Strafe und Beschlagnahmung des Schiffes?

"Wir sind der Meinung, dass sich Italien nicht alleine dieses Problems annehmen muss, sondern die Europäische Union", sagt Tamino Böhm, Einsatzleiter der "Sea-Watch"-Mission. Wir wenden uns nicht nur an Italien - auch an die Niederlande und auch an Deutschland sowie an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Bislang hat keiner eine Lösung gefunden".

Sollte die "Sea Watch" in den Hafen von Lampedusa einlaufen, droht eine Beschlagnahmung des Schiffes und eine strafrechtliche Verfolgung. Ein Risiko, dass die Crew offenbar bereit ist, zu tragen. Es gebe keine andere Option, da alle 42 Passagiere an Bord erschöpft seien, so ein Sprecher der "Sea Watch".

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