Zu den 18 Anklagepunkten gegen Bosco Ntaganda gehörten Massaker, sexuelle Versklavung und der Einsatz von Kindersoldaten.
Der ehemalige kongolesische Rebellenanführer Bosco Ntaganda ist wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen worden.
Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat den 45-Jährigen in allen 18 Anklagepunkten für schuldig befunden. Darunter Massaker, sexuelle Versklavung und der Einsatz von Kindersoldaten in der Demokratischen Republik Kongo in den Jahren 2002 und 2003.
"Terminator" wies Vorwürfe zurück
Ntaganda - auch "der Terminator" genannt - war Kommandant der Rebellengruppe "Patriotische Kräfte für die Befreiung des Kongos" in der Provinz Ituri im Nordosten des Landes. 2013 hatte er sich nach sieben Jahren auf der Flucht selbst gestellt. Er beteuerte stets seine Unschuld.
Wie hoch die Strafe ausfällt, wird bei einer späteren Anhörung festgelegt. Ntaganda kann nun in Berufung gehen.
Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe
Es ist erst die dritte Verurteilung für Kriegsverbrechen in der 17-jährigen Geschichte des Gerichts - und das erste Urteil zum Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe im Kongo. "Vergewaltigung war gang und gäbe", so Richter Robert Fremr und führte einen Vorfall an, als sich Ntagandas Milizen an einem neunjährigen Mädchen vergingen.
Ntagandas ehemaliger Chef Thomas Lubanga war von dem Gericht 2012 für Kriegsverbrechen im Kongo zu 14 Jahren verurteilt worden - für den Einsatz von Kindersoldaten.