Streit um festgesetzten Öltanker: "Briten sind Diener Amerikas"

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Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat erklärt, dass der Supertanker "Grace 1" syrische Häfen aufgrund seiner Größe gar nicht anlaufen kann.

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Die britische Marine hat angekündigt, den Zerstörer HMS Duncan in die Golfregion zu entsenden, damit das Kriegsschiff dort die Fregatte HMS Montrose ablöst. Begründet wurde der Schritt mit einer fälligen Wartung der HMS Montrose und einem Wechsel der Besatzung. In der Straße von Hormus hatte die Montrose am Donnerstag nach britischen Angaben drei iranische Boote zum Abdrehen gezwungen, weil diese zuvor versucht hätten, ein britisches Handelsschiff an der Durchfahrt zu hindern.

Über 2 Millionen Barrel Rohöl geladen

Iran und Großbritannien streiten um den in Gibraltar festgesetzten Supertanker "Grace 1", der gegen EU-Sanktionen verstoßen haben soll. Gibraltars Chief Minister Fabian Picardo äußerte sich zum Stand der laufenden Ermittlungen: "Nach Labortests wurde nun bestätigt, dass 2,1 Millionen Barrel leichtes Rohöl an Bord sind. Wir werden nicht zulassen, dass Gibraltar benutzt wird oder wissentlich oder unwissentlich mitwirkt an der Verletzung von EU-Sanktionen oder anderen internationalen Sanktionen oder an Angelegenheiten, die nach unseren Gesetzen verboten sind."

Festsetzung mindestens bis 21. Juli

Der Kapitän und der Erste Offizier der "Grace 1" wurden wegen mutmaßlicher Öllieferungen an Syrien festgenommen.  Der Oberste Gerichtshof in Gibraltar hat jedoch angeordnet, dass der Supertanker mindestens bis zum 21. Juli nicht wieder auslaufen darf. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif fordert die umgehende Freigabe des Schiffes: "Die Sanktionen der Europäischen Union sollen Europa daran hindern, syrisches Öl zu kaufen, es geht nicht darum, dass ein anderes Land Öl an Syrien verkauft. Deshalb ist dies eine sehr kindische und lächerliche Ausrede der Briten. Sie sollten offiziell bekannt geben, dass sie Diener Amerikas sind und im Namen Amerikas handeln. Amerika hat die britische Gunst gut erwidert, indem es den Botschafter und die Premierministerin Großbritanniens beleidigt hat."

Teheran hält sich bedeckt

Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte, das Ziel der "Grace 1" sei nicht Syrien gewesen. Diese sei zu groß, um syrische Häfen anzulaufen. Wohin der Supertanker stattdessen fahren sollte, sagte der Sprecher nicht.

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